Weitersroda - Immer wieder lässt Rintaro Kobayashi seinem Erstaunen mit langgezogenen "Oooohs" freien Lauf. Als Prinz Chaos II. dem Redakteur des öffentlich-rechtlichen japanischen Fernsehens NHK vor laufender Kamera erzählt, dass er das Weitersrodaer Schloss 2008 als "Schnäppchen" für 70 000 Euro gekauft, seither schätzungsweise gut 100 000 Euro - darunter auch rund 40 000 Euro Fördermittel für eine Notsicherung - in dessen Sanierung gesteckt hat und sein "Masterplan" von 1,6 Millionen Euro Kosten für die einfache Gesamtsanierung des baulichen Kleinods ausgeht, ist der Fernsehmann aus dem Land der aufgehenden Sonne platt. Ein solch gewaltiges historisches Gemäuer in tiefster deutscher Provinz, dazu ein im Wortsinn schillernd-chaotischer Besitzer, der hier als Prinz seinen Traum lebt - das ist Stoff, der die Fernsehmacher aus Japan neugierig gemacht hat. Solch gigantische und mit Millionen sanierte Bauwerke wie Schloss Neuschwanstein - ja, die kennt fast jeder Japaner. Schlösser sind in Japan ein großes Thema.