Fünfzehn seiner bislang 25 Bücher hat Landolf Scherzer im Suhler Buchhaus zur Premiere gebracht. Vom "Sarg des Sojus" vor 22 Jahren bis zum "Roten" vor zwei Tagen - es gab mit dem "Grenzgänger" nur eine einzige Ausnahme - bot sich ihm und seinem alten Buchhändler-Kumpel Fritz Waniek dabei immer der gleiche Anblick: Menschen über Menschen, und selbst auf der Treppe hoch auf die Galerie ist kein Plätzchen mehr frei. Suhl - das ist natürlich ein Heimspiel für den Dietzhäuser Schriftsteller, der stets im blauen Pullover zur Buchlesung erscheint. "Ich habe den Roten umsonst bekommen", sagt er zu Beginn und hebt lachen ein Weinglas in die Höhe. Der andere "Rote", der ihn da vom Einband seines neuen Buchs anschaut, der hat ihn eine unglaubliche Kraftanstrengung gekostet.