In Büchern lesen - das tun wohl die allermeisten Kinder und Jugendlichen - und zwar auch in ihrer Freizeit. Aber aus Büchern vorlesen, noch dazu vor Publikum? "Doch", sagt Helmut Stadeler, "das tun erstaunlich viele." Es gebe eine Menge Mädchen und Jungen, die anderen vorlesen oder sogar an Vorlesewettbewerben teilnehmen", berichtet der Thüringer Verleger und Landesvorsitzende des Börsenvereins des deutschen Buchhandels - rund 700 000 sind es republikweit in jedem Jahr. Nur tun sie das meist im kleinen Kreis. Etwas vorlesen - das sei keine große Sache. Die geringe öffentliche Aufmerksamkeit für die Wettbewerbe findet Stadeler schade, für ihn ist es etwas Wunderbares, wenn sich Kinder und Jugendliche für Sprache und Texte begeistern. Überdies könne es für die Gesellschaft nur gut sein, wenn das Buch als Kulturgut gerade jungen Leuten etwas bedeute.