Mag es also, wieder einmal, Zufall sein, dass Konzertchef Jun Märkl in der kommenden Saison des Drei-Länder-Orchesters den Taktstock zum ersten Mal auf der großen Bühne unweit der Lauter schwingen wird. An der besonderen Wertschätzung, die der MDR-Klangkörper seinem Publikum in Südthüringen und Franken alleine dadurch entgegenbringt, ändert das nichts. Fest steht: Die vier Konzerte, die das hochkarätige Orchester - stets auch begleitet von seinen Chören und Solisten, die sich oft auch international einen Namen gemacht haben - pro Saison in Suhl spielt, sind seit Jahren die Höhepunkte klassischer Musikkultur im Süden Thüringens. Dass dies auch so bleiben wird, dafür steht Carsten Dufner: "Ich freue mich natürlich sehr darüber, dass wir mit unseren Konzerten mittlerweile so viele Menschen erreichen können." Für den Chef der MDR-Klangkörper, der Sinfonieorchester und Rundfunkchöre leitet, sind die Suhler Konzerte mit ihren meist deutlich über 1 000 Zuhörern kleine Erfolgsgeschichten. Anfängliche Vorbehalte seien längst ausgeräumt, sagt auch MDR-Hörfunkchef Johann Michael Möller. Denn als die Leipziger ihre ersten Konzerte in Suhl gaben, spielte hier noch die Thüringen-Philharmonie. Und auch die Meininger Hofkapelle ist nicht weit. Ein schwieriges Terrain für die Sachsen. Würden sie misstrauisch als Konkurrenz betrachtet oder doch liebevoll als Bereicherung empfunden werden? "Ich glaube, wir haben den Orchestern vor Ort etwas die Angst genommen", sagt Möller. "Wenn wir heute nach Suhl kommen, haben die Zuhörer das Gefühl, wir bringen etwas mit."