Schon wahr: Eines tut Theater, Meiningen nicht ausgenommen, viel zu selten: Seine Schauspieler so schauspielern lassen, dass mal künstlerische Bandbreite sichtbar wird. Mit anderen Worten: Sie mal machen, sie mal zueinander finden lassen. Geht aber nur selten. Erstens ist da der Regisseur. Zweitens ist klassisches Theater gespickt mit Gewohnheiten, Erwartungen und Autorenanweisungen. Allzu Schräges wird schnell zum Politikum. Aber es lockt ja das Feld der Unterhaltung. Wo sich die Meininger, das muss man sagen, immer mal wieder auf die Bühne wagen. Diesmal mit "Richards Korkbein". Im Programmheft wohlweislich als "irische Unterhaltung" tituliert. Genau das sollte der Zuschauer auch erwarten.