Judenbach Junge Sänger, die sich auch als Kulturbotschafter verstehen

Sie verstehen sich als Kulturbotschafter der Stadt Suhl, die Jungs und die jungen Männer des Suhler Knabenchores, der eine Institution in der Stadt und der Region ist.

 
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Auch wenn der Knabenchor schon 47 Jahre alt ist, die Stimmen sind jung. Etwa 30 Jungs und junge Männer im Alter zwischen fünf und 27 Jahren haben sich dem Gesang verschrieben. Und das mit viel Freude und Leidenschaft. Bei den Proben und in den Chor-Freizeiten geht es allerdings nicht nur darum, die Stimmen zu schulen und am Repertoire - das reicht von klassischer Chorliteratur a cappella bis hin zu großen oratorischen Werken - zu feilen. Es geht auch um Spaß am Wandern, am Spielen, am Grillen und vielem anderen mehr. Vor allem geht es um den Chorgeist. Darum also, die soziale Gemeinschaft zu pflegen und damit das Prinzip, dass sich Stärkere um noch nicht ganz so Starke kümmern und Ältere um Jüngere. Wie wichtig gerade diese starke Gemeinschaft ist, hat sich in den vergangenen Monaten gezeigt. Chordirektor Robert Grunert war erkrankt und stand für die Probenarbeit nicht zur Verfügung. Seine Rolle hat der 22-jährige Lukas Baumann eingenommen, der an der Weimarer Musikhochschule "Franz Liszt" Chor-
dirigieren studiert und selbst viele Jahre im Knabenchor gesungen hat. "Ich weiß, dass es nicht gut für den Chor ist, dass ich so lange nicht da war. Umso dankbarer bin ich für die Vertretung", sagt Robert Grunert. Lukas Baumann habe es geschafft, den Chorgeist zu stärken und weiterzu- tragen.

Nun nimmt der Chorleiter die Fäden wieder auf - erst mal als Assistent, wie er sagt - und widmet sich hauptsächlich der Stimmbildung, um wieder mit jedem einzelnen Sänger direkten Kontakt aufnehmen zu können. Auch das Chorlager, das kürzlich auch in Vorbereitung des Festivals stattgefunden hat, hat dazu eine gute Gelegenheit geboten.

So wird zum Chorfestival das "Heideröslein" erklingen. Und gemeinsam mit der Suhler Kantorei wird der Sommer-psalm, der aus der Feder des Komponisten Waldemar Åhlén stammt und so etwas wie eine Hymne der Schweden ist, zu hören sein. Und selbstredend sind die Stimmen der Knaben auch beim gemeinsamen Gesang des Liedes "Nun lässt der Lenz uns grüßen" - unter diesem Motto steht das Festival schließlich auch - dabei. So wird das Chorfestival ein weiterer Stein im Mosaik des Knabenchores sein, der sich um den Austausch mit anderen Chören bemüht und dafür auch weit über den Suhler Tellerrand in die Welt hinaus schaut - als Kulturbotschafter der Stadt Suhl eben.

Damit das so bleibt, wird derzeit die Arbeit für die Gewinnung von Nachwuchs verstärkt. Dies allerdings nicht mehr in den althergebrachten Strukturen, wie sie einfach nicht mehr funktionieren würden, wie Grunert sagt. Jetzt gehe es mit Mut und frischen Ideen auf neuen Wegen voran. "Wir wollen den Kindern schon frühzeitig die musikalische Erfahrung und Entdeckung der eigenen Stimme ermöglichen und das in Zusammenarbeit mit den Kindergärten, die das auch als eigene Programmerweiterung anbieten können", so Grunert. Eine weitere Idee ist auch, einen Shuttle-Service für die Proben für die Kinder anzubieten.

Der Suhler Knabenchor ist zum 2. Südthüringer Chorfestival am Samstag, 11. Mai, ab 17 Uhr im Suhler CCS zu erleben. Restkarten gibt es noch in der Suhler Geschäftsstelle dieser Zeitung (geöffnet: Fr 9:00 bis 17:00 und Sa 9:00 bis 12:00 Uhr), in der Tourist-Info Suhl im CCS sowie an der Abendkasse.

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