Bad Salzungen - Schnelle und richtige Entscheidungen sind gefragt, um sich medizinisch auf die angekündigte Coronavirus-Welle vorzubereiten. Am Freitag vergangener Woche erhielt das Bad Salzunger Klinikum schriftlich die Aufforderung des Freistaates, keine nicht so dringenden Fälle mehr aufzunehmen, um so Betten freizuhalten. "Was zu verschieben geht, sollten wir verschieben", erklärt Klinik-Geschäftsführer Harald Muhs. Also hat man über das Wochenende all jenen Patienten abgesagt, die zu einer geplanten Behandlung oder Operation ins Klinikum einbestellt waren. Knapp die Hälfte des Klinikums ist deshalb zurzeit nicht belegt. Das sind rund 200 Betten. Zeitgleich wurde das Haus abgeschottet und der Besucherverkehr eingestellt. "Das ist zum einen notwendig, um die Patienten zu schützen. Zum anderen müssen wir sicherstellen, dass sich unsere Mitarbeiter nicht infizieren", so Muhs. Denn wenn sich nur ein einziger Mitarbeiter ansteckt, dann müsste man das Klinikum für zwei Wochen schließen. "Und das wäre in der jetzigen Situation fatal." Oberste Priorität habe deshalb der Schutz des Klinikums. Das Besuchsverbot gelte ohne Ausnahmen. Wenn beispielsweise ein werdender Vater bei der Geburt seines Kindes dabei sein möchte, dürfe er das Krankenhaus auch erst mit seiner Frau und dem Kind wieder verlassen. "So lange wir Kapazität haben, können wir das anbieten." Aktuell hat ein Vater davon Gebrauch gemacht.