Suhl - Die Gesprächsrunde mit Zeitzeugen, die das Ende des Zweiten Weltkrieges in Suhl erlebt haben, war interessant, bewegend und berührend. Sie war eine sehr lebendige Geschichtsstunde, der man junge Zuhörer und Gesprächspartner gewünscht hätte. Die aber blieben aus an diesem denkwürdigen Freitagnachmittag, an dem sich Menschen dieser Stadt zusammengefunden haben, sie sehr viel zu berichten wissen über jene Tage, als der Krieg zu Ende ging. So wie Dieter Siebelist, der die Adler-Apotheke brennen und die Arzneifläschchen wie Geschosse über den Markt fliegen sah. Er erzählte vom ständigen Geheul der Sirene - als sie verstummte, war der Krieg endlich aus. Helmut Szillat, der als Flüchtlingskind nach Suhl kam, kann sich noch gut daran erinnern, wie kurz nach Kriegsende vor allem Zwangsarbeiter im Herrenteich fischten, um etwas zu essen zu bekommen. Und daran, wie Kinder und Jugendliche weiter Krieg spielten, sich Straßenschlachten lieferten... Für den damals 7-jährigen Werner Endter war der Tag, der nach Ostern der erste Schultag werden sollte, ein ergreifender: Die weiße Fahne der Kapitulation wurde aus der Albrechtser Kirche heraus gehisst. Rolf Ziegenhahn stromerte nach Kriegsende viel im Wald herum und sammelte Kartuschen sowie Patronenhülsen. Er hütete sie wie Schätze bis heute. Für Jürgen Fritze sind diese Funde heute Grundlage und Anlass für weiterführende Forschungen über Panzer, Waffen und Munition aus jener Zeit.