Frankenheim - Die allerjüngste Frankenheimerin hatte es so furchtbar eilig, dass ihre Eltern das Krankenhaus nicht mehr erreichten. Und das, obwohl diese schon die "sichere Verbindung" über Leubach und Fladungen gewählt hatten und nicht über die "Drei Spitzen" Frankenheim verließen. "Man weiß ja nie, ob dort die Straßen verweht sind", sagt Falk Hartmann (31), der Papa der kleinen Aurora. Seine Lebensgefährtin hatte am 28. Dezember um halb 12 in der Nacht die erste Wehe gespürt - nicht außergewöhnlich, denn der 29. war als Geburtstermin errechnet worden. "Wir haben auf die Uhr geguckt und noch gesagt, wir müssen rechtzeitig los. Es ist ja ein weiter Weg nach Meiningen", erzählt der Vater. Kurz vor Mitternacht fuhr das Paar mit gepackter Tasche in seinem 3er Golf los - die ältere Tochter, die siebenjährige Kara-Aurelia, schlief bei der Oma, denn am nächsten Morgen hätten ihre Eltern eh einen Termin im Kreißsaal gehabt. Als in Fladungen bei der werdenden Mutti die Fruchtblase platzte, brachen beide beileibe nicht in Panik aus: "So was ist ja normal", sagt Falk Hartmann. Doch wenig später musste er sich als Hebamme bewähren: Mitten im Wald vor Weimarschmieden, draußen waren es sechs Grad Kälte, hatte das Baby keine Geduld mehr. "Ich habe noch einen Notruf vom Handy abgesetzt und gefragt, ob uns ein Krankenwagen entgegenkommen kann - Sekunden später hab' ich der Leitstelle gesagt: Das Baby ist schon da."