Geisa - Die Todesstrafe wurde in der DDR 227-mal verhängt, oftmals aus politischen Gründen. Zwei Drittel der Verurteilten wurden hingerichtet. Einer von ihnen war Manfred Smolka, ein ehemaliger Oberleutnant der DDR-Grenzpolizei. Oberstaatsanwalt a.D. Dr. Hans-Jürgen Grasemann (ehemaliger Sprecher der Erfassungsstelle für DDR-Unrecht) rekonstruierte gemeinsam mit Roland Smolka (jüngerer Bruder des Ermordeten) den Fall in der Gedenkstätte Point Alpha. Das Publikumsinteresse war so groß, dass noch zusätzliche Stühle herbeigeschafft werden mussten. "Die DDR war ein Unrechtsstaat, der Menschen aus erzieherischen Gründen mit dem Fallbeil hinrichtete und nicht einmal den Abschiedsbrief an die Angehörigen schickte", sagte Volker Bausch, Direktor der Point Alpha Stiftung. Er war erfreut über das große Publikumsinteresse an dem Fall, der stellvertretend für viele Fälle stehe.