Zu viel Alkohol Jeder 50. hat ein Sucht-Problem

red
Bierflaschen in der Abfüllanlage einer Brauerei. Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen greifen überdurchschnittlich viele Menschen zur Flasche. Die Barmer Krankenkasse ermutigt zum Verzicht in der Fastenzeit. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen sind besonders viele Menschen Suchtkrank. Darauf weist die Barmer hin und ruft zum Alkohol-Fasten auf.

 
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Im Landkreis Schmalkalden-Meiningen gibt es überdurchschnittlich viele Menschen mit Suchterkrankungen. Etwa 20 von 1000 Menschen sind in der Region betroffen, das haben Auswertungen der Barmer ergeben. Die Rate liege demnach neun Prozent über dem bundesweiten Durchschnittswert. Die Krankenkasse hat den Aschermittwoch daher besonders im Blick: „Am 22. Februar beginnt die Fastenzeit. Eine gute Gelegenheit, langfristig, oder zumindest für einige Wochen auf Alkohol zu verzichten“, meint Tina Storandt, Geschäftsführerin der Barmer in der Region Schmalkalden.

Schon ein Monat Verzicht kann helfen

Schon der zeitweise Verzicht bringe viele Vorteile mit sich. Wer mindestens einen Monat keinen Alkohol trinkt, könne sich über besseren Schlaf, weniger Kopfschmerzen und ein geringeres Körpergewicht freuen. Das Immunsystem und die Konzentrationsfähigkeit profitierten von einer temporären Abstinenz, ebenso das Herz-Kreislaufsystem, der Magen und die Leber.

„Sowohl das Suchtpotenzial, als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden von vielen unterschätzt. Das hat auch damit zu tun, dass selbst risikoreicher Alkoholkonsum in Deutschland weitgehend gesellschaftlich akzeptiert ist. Dabei ist Alkohol ein Zellgift, das für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten mit verantwortlich ist“, sagt Tina Storandt.

Selbsttest: Habe ich ein Problem?

Wer den Verdacht hat, ein Alkoholproblem zu haben, könne online einen anonymen Selbsttest machen oder sich ärztlichen Rat einholen. Je nach Ergebnis werde dann entschieden, welche nächsten Schritte sinnvoll sind. Auch eine Suchtberatung oder Selbsthilfegruppen seien gute, erste Anlaufstellen sowohl für Betroffene als auch für deren Angehörige.

www.barmer.de/selbsttest-alkohol

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