Zella-Mehlis - Hier, wo die Hirtenfolklore noch gut gepflegt wird, ist die Sonderausstellung "Alphorn und Hirtenhorn in Europa" bestens platziert. Waren doch in der Gegend um Zella-Mehlis bis vor etwa 40 Jahren noch reichlich Rinder-, Ziegen-, Schaf- und Sauhirten unterwegs, wie Lutz von Nordheim, Leiter des Museums in der Beschussanstalt erinnerte. Zu ihrer Zeit gab es keine Handys und doch mussten sie kommunizieren, die Tiere anlocken, leiten und beruhigen oder auch um Hilfe rufen, wenn Gefahr im Anzug war. So ergab es sich, dass der Berufsstand der Hirten vor hunderten von Jahren ein Instrument ersann, mit dem er Signale geben konnte, die man untereinander wohl zu deuten wusste. So viel dazu, dass die Schweizer das Alphorn erfunden hätten! Woher es wirklich kommt, ist heute nicht konkret nachzuweisen. Es war plötzlich da - überall dort, wo es Hirten und Weiden gab. Freilich waren die Exemplare kleiner und einfacher als die heutigen. Wer wollte auch schon ein vier Meter langes Alphorn auf die Weide schleifen?