Ganze Straßenzüge sind in Suhl-Nord verschwunden. Dem Abrissbagger zum Opfer gefallen. Nur noch einzelne Relikte erinnern daran, dass hier einmal tausende Menschen gelebt haben. Wer lange nicht mehr hier war und nun zurückkehrt, der kann mitunter gar nicht fassen, dass nur noch einzelne Wohnblocks und Funktionsgebäude stehen. Geblieben sind alte Fotos. Und unzählige Erinnerungen. So wie die von Gabriele Sünder: „Meine Schule ist weg, mein Block ist weg. Hier sind meine Kinder groß geworden, in den Kindergarten und in die Schule gegangen.“ 24 Jahre lang hat sie in der Ringbergstraße gewohnt. Sie hat miterlebt, wie die erste Kaufhalle eröffnet wurde. Schlange hätten die Menschen damals gestanden. Denn es gab Gewürzgurken und Ketchup. Heute trauert sie noch immer ihrem Suhl-Nord, wie es einmal war, nach: „Wir sind nicht freiwillig gegangen. Wir wären gerne geblieben.“