Experten-Treffen auf Einladung der Stiftung
"Sie hat dann festgestellt, dass der syrische Geheimdienst beginnt, in ihren Vorlesungen zu sitzen", berichtet Albrecht. In Afghanistan wiederum seien Frauen gänzlich aus den Hochschulen verbannt worden. Morgen treffen sich auf Einladung der Stiftung etwa 400 Wissenschaftler und Experten aus der Politik in Berlin, um Fragen rund um die internationale Wissenschaftsfreiheit zu diskutieren und sich zu vernetzen.
Laut Albrecht gibt es keine Erhebungen darüber, wie viele Wissenschaftler weltweit in Gefahr sind. Internationale Studien hätten aber gezeigt, dass weltweit über 3,5 Milliarden Menschen in Ländern leben, in denen die Wissenschaftsfreiheit stark eingeschränkt sei. Die Philipp Schwartz-Initiative hat laut Albrecht seit 2015 rund 500 Wissenschaftler aus 26 Ländern unterstützt. Die meisten von ihnen kommen aus der Türkei, der Ukraine und Syrien.
Mit der Initiative rief die Humboldt-Stiftung eigenen Angaben zufolge gemeinsam mit dem Auswärtigen Amt als erste Forschungsförderorganisation Deutschlands ein Schutzprogramm für gefährdete und verfolgte Wissenschaftler ins Leben. Seitdem habe das Programm auf nationaler und internationaler Ebene Schule gemacht. Es ist nach dem Pathologen jüdischen Glaubens Philipp Schwartz benannt. Dieser musste 1933 vor den Nationalsozialisten aus Deutschland fliehen und gründete die "Notgemeinschaft deutscher Wissenschaftler im Ausland".