«Die Forderungen der IG Metall sind in dieser angespannten Situation nicht nur unrealistisch, sondern auch weltfremd», sagte Thomas Kaeser, Verhandlungsführer des Verbands der Metall- und Elektroindustrie Thüringen (VMET), am Mittwoch in Erfurt. «In Zeiten wirtschaftlicher Rezession, teurem Strukturwandel und einer Pandemie mit nie da gewesenen wirtschaftlichen Auswirkungen sind zusätzliche Kostenbelastungen für die Firmen verantwortungslos.»

Die Gewerkschaft hatte am Dienstag für die rund 420 000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Thüringen, Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland ein Gehaltsplus von vier Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten verlangt. Sollte in einzelnen Betrieben nicht ausreichend Arbeitsvolumen vorhanden sein, will die IG Metall mit Hilfe einer Vier-Tage-Woche die Arbeitszeit verkürzen. Die Entgeltsteigerung könnte dann für einen Teillohnausgleich genutzt werden.

«Diese Forderungen gefährden all das, was bis jetzt dazu beigetragen hat, Beschäftigung zu sichern», sagte Kaeser. Trotz der schwierigen Situation in der Branche sei es bis jetzt gelungen, die Beschäftigten in den Firmen zu halten. Das Ziel der aktuellen Tarifrunde müsse es sein, Beschäftigung und Unternehmen zu sichern. «Entgelterhöhungen von vier Prozent und eine Vier-Tage-Woche tragen definitiv nicht zur Sicherung von Arbeitsplätzen und zur Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bei.» dpa