Werksschließung Arnstädter Bosch-Werk schließt zum Jahresende

Berit Richter
Wiederholt hatten die Beschäftigten für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstriert. Foto: Berit Richter

Das Arnstädter Bosch-Werk wird zum Jahresende schließen. Arbeitgeber und -nehmer haben sich nun geeinigt.

 
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Im Juli 2021 hatte die Robert Bosch Elektronik Thüringen GmbH (RBTE) bekannt gegeben, die Fertigung von Lichtmaschinen für Verbrennermotoren am Standort Arnstadt Ende 2022 einzustellen. Seit Ende 2021 waren die Beschäftigten freigestellt, da laut Unternehmen keine Kundenaufträge mehr vorlagen, erhielten aber weiter ihren Lohn. Seitdem kämpften sie um eine Zukunft für den Standort, wurden dabei von Kommunal- wie Landespolitikern unterstützt. Vergeblich, wie sich nun zeigt. Zum Jahresende gehen die Lichter endgültig aus.

„Die Arbeitgeberseite und die Arbeitnehmervertretung haben ihre Verhandlungen über die Beendigung der Fertigung für Generatorregler am Standort Arnstadt abgeschlossen“, teilte Bosch am Freitag mit. Man habe einen Interessenausgleich und einen Sozialplan für die rund 100 Beschäftigten unterzeichnet. Die Einstellung der Geschäftstätigkeiten werde zum 31. Dezember erfolgen. „Ich bin froh, dass wir in konstruktiven Gesprächen über einen langen Zeitraum mit den Arbeitnehmervertretern eine gemeinsame Lösung gefunden haben, die sowohl sozial verträglich als auch wirtschaftlich tragbar ist“, sagte Lutz Welling, Geschäftsführer der Robert Bosch Elektronik Thüringen. Zum Gesamtpaket gehörten das Angebot von freiwilligen Aufhebungsvereinbarungen, Vorruhestandsregelungen sowie verschiedene Qualifizierungsmaßnahmen einschließlich einer Transfergesellschaft. Zudem biete das Unternehmen Unterstützung bei einer Weiterbeschäftigung an anderen Bosch-Standorten.

Andy Poplawski, Betriebsratsvorsitzender des Bosch-Standorts Arnstadt, ordnet das Ergebnis so ein: „Die Einigung ist insgesamt gesehen in Ordnung. Großer Jubel kommt allerdings bei den Beschäftigten nicht auf. Viele der Kolleginnen und Kollegen hätten gern bei Bosch in Arnstadt weitergearbeitet, das ist aufgrund der Stilllegungsentscheidung nun leider nicht mehr möglich. Jetzt gilt es nach vorne zu blicken und neue Wege zu beschreiten. Dabei helfen sicherlich auch die vom Betriebsrat verhandelten Abfindungszahlungen, Qualifizierungsmaßnahmen, Unterstützung beim Wechsel an andere Bosch-Standorte und die Einrichtung einer Transfergesellschaft. Wir bedanken uns herzlich bei unseren zahlreichen Unterstützern innerhalb und außerhalb von Bosch.“

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