Rund 1,4 Milliarden Menschen leben nach Angaben der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung derzeit in Afrika. Bis 2050 wird die Bevölkerung demnach auf rund 2,5 Milliarden steigen. Bis Ende des Jahrhunderts werden etwa dreimal so viele Menschen in Afrika leben wie heute, knapp 4,3 Milliarden – etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung.
Kampf um knapper werdende Ressourcen
Fakt ist: Auf der Erde wird es zunehmend enger. Die Abholzung der Wälder, die Verschmutzung der Flüsse und Meere, die Verschlechterung der Böden – all das schreitet in einem erschreckenden und dramatischen Tempo voran. Von den weltweit rund 3,2 Milliarden Hektar potenziellem Ackerland steht heute weniger als die Hälfte für die Landwirtschaft zur Verfügung.
Bis 2030 müsste die verfügbare landwirtschaftliche Fläche laut Welthungerhilfe um mehr als 500 Millionen Hektar wachsen, um eine ausreichende Versorgung der Weltbevölkerung zu gewährleisten. Schon heute hungern rund eine Milliarde Menschen, weil Boden, Nahrung und Ressourcen ungleich verteilt sind.
Das Klima verändert sich, und die Bevölkerung wächst
Damit nicht genug: 2022 war von Januar bis Oktober das wärmste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen. Sollten die anthropogenen – also die vom Menschen bewirkten – Umweltveränderungen so weitergehen oder sich sogar verschärfen, könnte die globale Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf drei Grad und mehr ansteigen, prognostiziert der Weltklimarat (IPCC).
Wo wird diese Entwicklung enden? Niemand kann das genau sagen. Aber Experten sehen die Entwicklung nicht nur negativ. Für die Chefin des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen, Natalia Kanem, beinhaltet die aktuelle Zahl viel Positives: „8 Milliarden Menschen, das ist ein bedeutsamer Meilenstein für die Menschheit. Und es ist die Kombination aus längerer Lebenserwartung, weniger Mütter- und Kindersterblichkeit und immer effektiveren Gesundheitssystemen“, sagte Kanem kürzlich bei einem UN-Expertengespräch.
Dass viele Menschen Sorge vor Überbevölkerung haben, ist Kanem zufolge unbegründet. Nach Einschätzung der UN gibt es durchaus ausreichend Ressourcen – es komme auf die richtige und gerechte Verteilung an. Frank Swiaczny vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung fügt mit Blick auf die Erderhitzung hinzu: „Mehr Menschen bedeuten dabei nicht zwangsläufig auch einen größeren ökologischen Fußabdruck.“ Fast die Hälfte der globalen CO2-Emissionen würden von den zehn Prozent der Weltbevölkerung mit dem höchsten Einkommen verursacht, während der Beitrag der ärmsten Hälfte zu vernachlässigen sei.
Info: Ressourcen werden überbeansprucht
Biokapazität
Würde die Menschheit so weiterleben wie bisher, bräuchte sie bis 2030 zwei Planeten, um ihren Bedarf an Nahrung und nachwachsenden Rohstoffen zu decken. Bis 2050 wären es knapp drei, prognostiziert die Umweltorganisation WWF. 1960 benötigte die Menschheit nur zwei Drittel der zur Verfügung stehenden Ressourcen. Im Moment liegt der Faktor, um den die Menschen die Biokapazität der Erde überlasten, bei rund 1,6.
Welternährung
Um den wachsenden Bedarf an Nahrung zu decken, müsste die Produktion bis 2050 um rund 70 Prozent wachsen. In den Entwicklungsländern wäre wegen des Bevölkerungswachstums eine Verdopplung nötig. Tatsächlich geht aber immer mehr Ackerland durch Verstädterung, Raubbau, Industrialisierung, Versteppung, Versalzung und Bodenerosion verloren