Wasser- und Abwasser-Verband Bad Salzungen Umweltschutz in der Tiefe

red
Kanalneubau in der Übelrodaer Straße in Immelborn. Foto: WVS

Es herrscht reges Treiben auf den Baustellen des WVS. In den letzten Wochen und Monaten sind vielerorts die Bagger angerollt, um im Untergrund der Straßen das Trinkwassernetz und die Kanalisation zu modernisieren. So auch in Bad Salzungen und Umgebung.

 
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Bad Salzungen - Viel zu tun gibt es, damit wir zu jeder Zeit sauberes Trinkwasser aus dem Wasserhahn zapfen und per Knopfdruck das Abwasser aus den Toiletten wegspülen können. „ Gelangt das Schmutzwasser dann über die Kanalisation in die zentrale Kläranlage, wird es in mehreren Reinigungsstufen behandelt, bevor es gesäubert in ein Gewässer eingeleitet wird. Saubere Bäche, Flüsse und Seen sind wesentliche Merkmale einer gesunden Umwelt. Sie sind wertvolle Lebensräume und sollen so unbelastet wie möglich sein. Der Umweltschutz in der Tiefe und eine ordnungsgemäße Entsorgung der Abwässer sind deshalb essenziell“, erklärt Franziska Kohorst, beim Wasser- und Abwasserverband Bad Salzungen (WVS) verantwortlich für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Einen wichtigen Beitrag dafür leiste der WVS, indem der Anschlussgrad an die Verbandskläranlagen erhöht wird.

ABK als Grundlage

„Die Grundlage dafür hat der Verband mit dem Abwasserbeseiti-gungskonzept gelegt“, sagt WVS-Werkleiter Heiko Pagel. „Das ABK ist der Leitfaden unserer Tätigkeit und beruht auf unserer gesetzlichen Abwasserbeseitigungspflicht.“ In Zusammenarbeit mit den Verbandsmitgliedern wird es kontinuierlich umgesetzt und gezielt weiterentwickelt. Herzstück des Konzeptes, so Pagel, ist die Darstellung der Ziele und Maßnahmen, um den Ausbau der Abwasserbeseitigung in dem ländlichen Raum weiter voranzutreiben. Zahlreiche Straßen wurden und werden dafür aufgemacht, neue Kanäle verlegt, Pumpwerke und Entlastungsanlagen gebaut, Hausanschlüsse hergestellt sowie Ortslagen und Grundstücke an die zentralen Abwasserbehandlungsanlagen angeschlossen.

Ohne Baulärm geht das freilich nicht. „Aber der Baulärm ist vergänglich und das Versorgungs- und Kanalnetz ist für Generationen“, wird vom WVS betont. Deshalb lohnt sich auch ein Blick auf die aktuellen Baustellen des Verbandes – unter anderem in Bad Salzungen und Umgebung.

Da ist zum einen der dritte Bauabschnitt der August-Bebel-Straße in Bad Salzungen. Hier verlaufen die Arbeiten ganz nach Plan. Ab der Eisenacher Straße bis zum Supermarkt-Parkplatz liegen bereits die neuen Kanäle für die Ableitung des Schmutz- und Regenwassers. Die Abwasserhausanschlüsse wurden in diesem Bereich ebenfalls schon erneuert. Entlang der „Nassen Telle“ wird derzeit ein etwa 200 Meter langes Kanalsystem gebaut, das die Regenentlastung aus dem neuen Stauraumkanal in der August-Bebel-Straße in den Ochsengraben ableitet. Hier kommen schwere Technik und Betonbauwerke zum Einsatz. Um das Gefälle zwischen der August-Bebel-Straße und den Gleisen der Deutschen Bahn zu überwinden, werden mehrere etwa drei Meter tiefe Absturzschächte gesetzt. Diese sollen dafür sorgen, die Geschwindigkeit des ankommenden Wassers zu reduzieren.

Anschluss von Unterrohn

In Unterrohn rückt der Anschluss an die Kläranlage Bad Salzungen näher. Das Abwasserpumpwerk zur Überleitung der Abwässer sitzt bereits und die Druckleitung über die Werraaue nach Kaiseroda ist ebenfalls verlegt. Derzeit wird das Pumpwerk mit der Anlagentechnik ausgerüstet. Der Freistaat Thüringen unterstützt die Baumaßnahme mit Fördermitteln.

Zusätzliche Kolonne

Der Kanalneubau in der Übelrodaer Straße in Immelborn ist im ersten Bauabschnitt fertiggestellt und geht im weiteren Straßenverlauf koordiniert weiter, nachdem die Bauarbeiten während der Osterfeiertage geruht hatten. Die Befahrbarkeit der Umleitungsstrecke in Richtung Übelroda wurde verbessert. Das Steilstück ist komplett asphaltiert worden. Mit einer zusätzlichen Kolonne arbeitet die Baufirma mit voller Kraft weiter. Die ersten Hausanschlüsse wurden bereits erneuert. Trotz der schwierigen Baugegebenheiten vor Ort ist das Ziel nach wie vor, die Fördermaßnahme Übelrodaer Straße bis Ende des Jahres asphaltiert der Gemeinde zu übergeben.

Siedlung Immelborn

In der Siedlung in Immelborn sind noch nicht alle Grundstücke zentral angeschlossen. Einige entwässern noch über Klärgruben in einen Vorflutgraben, wodurch dessen Gewässerqualität stark leidet. Der WVS baut deshalb einen größeren Mischwasserkanal und erneuert die Hausanschlussleitungen für die verbleibenden Grundstücke. Das Schmutzwasser aus der Siedlung gelangt dann künftig komplett zur Reinigung in der Kläranlage Bad Salzungen.

Die Arbeiten finden als Gemeinschaftsmaßnahme mit der Gemeinde Barchfeld-Immelborn statt. Im Zuge dessen erneuert der WVS auch Trinkwasserversorgungsleitung. Bis Oktober sollen die Arbeiten abgeschlossen werden.

Mit der Ortsentwässerung in Immelborn beschäftigt sich der Verband auch in den kommenden Jahren, da hier eine zukunftssichere Lösung für die Entsorgung des Abwassers weiterentwickelt und umgesetzt werden soll.

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