Obst und Gemüse, sagt er, sei eine seiner Leidenschaften in nächster Zeit. Freilich aus wissenschaftlicher Perspektive – wie könnte es anders sein bei einem wie ihm? Die Gärten der Renaissance haben es ihm schon seit Jahren angetan. Er forscht über den Anbau von Feigen und Pomeranzen in vergangenen Zeiten, über Pferdemist als wärmenden Dünger und über Melonen die kaum größer sind als Pampelmusen. Er staunt über alte Gemüsesorten. Das ein oder andere Pflänzchen hat er wohl auch selbst schon hochgepäppelt. „Ich habe mich auf ein Buch darüber eingelassen“, sagt Schuchardt. Ab morgen hat er Zeit dazu. Ab morgen ist er Ruheständler. Ab morgen hat Thüringen mit Franziska Nentwig eine „Frau Burghauptmann“ – ihm bleibt das Privileg, der Erste gewesen zu sein, dem der alte Titel mit militärischem Klang nach DDR und Wende 1995 wieder angetragen wurde.