Waldbad in Goldlauter-Heidersbach Mieser Sommer hat dem Verein das Geschäft vermasselt

Jetzt ist auch die neu, rutschhemmende Folie im Nichtschwimmerbecken ausgelegt worden. Foto: /Waldbadverein

Die vergangene Freibad-Saison durchwachsen zu nennen, wäre geschmeichelt. Auch in Goldlauter-Heidersbach war der Besucherstrom Richtung Waldbad mau. Schuld war das Wetter, das mit Sommer wenig zu tun hatte.

 
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Goldlauter-Heidersbach - Unterm Strich der diesjährigen Badesaison stehen für den Waldbadverein Goldlauter-Heidersbach 4727 Badegäste. Solch eine miese Saison hatte das Kleinod, das von den Vereinsmitgliedern und deren Helfern engagiert gepflegt und betrieben wird, lange nicht gesehen. „Es lag eindeutig am Wetter. Der Sommer war einfach zu durchwachsen, zu feucht und zu kühl. Zum Glück haben wir schon Mitte Juni das Bad geöffnet und so das hier noch herrschende sommerliche Wetter ausnutzen können“, sagt Axel Gropp vom Waldbadverein.

Allein an den 14 Juni-Tagen konnten 3052 Badegäste begrüßt werden. Viel mehr kam dann nicht mehr. „Das bescheidene Wetter in diesem Sommer hat uns natürlich das Geschäft vermasselt. Aber wir wollen nicht klagen. Wir hatten unter all diesen Umständen, trotzdem viel Spaß an unserer Arbeit.“ Und doch hat der Waldbadverein einen Positiv-Rekord gebrochen. Es sind 90 Dauer-Karten verkauft worden – so viele wie noch nie.

Zur Bilanz gehören aber auch eine ganze Reihe von Veranstaltungen. So hatte beispielsweise Lydias Kangoo Club Auftritte, es gab eine Freilichtkinoveranstaltung, dreimal stand der „Tanz der Gefühle“ auf dem Plan und als Höhepunkt spielte die Combo „Knopflos“ mit ihrer frechen frivolen Musik vor der fantastischen Kulisse des Waldbades. Allein zu diesem Konzert sind etwa 160 Gäste gekommen und haben für den Verein über 500 Euro gespendet. Die FKK-Badetage allerdings sind jedes Mal regelrecht ins Wasser gefallen.

„Wir wollen auf jeden Fall auch im kommenden Jahr einige Veranstaltungen auf die Beine stellen und dafür gibt es auch schon eine Reihe von Ideen. Aber wir verraten noch nichts, denn vieles wird von der Entwicklung der Corona-Pandemie abhängen und auch davon, wie wir uns finanziell und materiell aufstellen können“, sagt Gropp.

Ehe aber der Blick in das nächste Jahr schweifen kann, geht es jetzt darum, das Waldbad winterfest zu machen. Das Wasser wurde bereits abgelassen und die Becken sind gereinigt. Die Vereinsmitglieder haben die neue Folie nun komplett ausgelegt. Im Nichtschwimmerbecken ist eine Folie mit rutschhemmenden Eigenschaften ausgelegt worden, so wie es Vorschrift ist. Alles in allem hat dieses Projekt, das über mehrere Jahre lief, 36 000 Euro gekostet. „Neben der Folie brauchten wir auch einen entsprechenden Unterbau und wir mussten das Verschweißen der Folie Experten überlassen und dafür auch entsprechend bezahlen. Bezahlt wurde das Ganze mit Spenden, anderweitigen Zuwendungen und auch mit dem erwirtschafteten Gewinn aus den vergangenen Jahren. Zurzeit werden die Becken neu befüllt, um einen Dichtigkeitstest über die Wintermonate zu machen.

Auch der Rasen ist ein letztes Mal gemäht worden und die Hecken sind geschnitten. Und da wirkt das Bad gleich viel größer. „Unsere vor dem Eingang stehende Blutbuche wurde imprägnier, damit sie uns noch lange erhalten bleibt. Für das kommende Frühjahr sind auch schon Arbeiten geplant. Der Barfußweg um den Beckenrand wird weiter gebaut und eine zusätzliche Drainage für die Entwässerung der Wiese muss ebenfalls gelegt werden. Auch an den Außenduschen wird sich etwas verändern“, stellt Axel Gropp in Aussicht. Was alles erledigt werden kann, wird sicher auch davon abhängen, wie der etwa 65 Mitglieder zählende Verein nach dem Jahresabschluss wirtschaftlich dasteht.

“Wir möchten natürlich nicht versäumen, uns bei allen Sponsoren, Spendern, Helfern und Aktiven zu bedanken. Ohne sie alle wäre es kaum möglich, unser Waldbad so gut betreiben zu können. Und wir danken auch allen Badegästen, die uns in diesem schwierigen Jahr die Treue gehalten haben“, so der Vereinssprecher. Einige der Sponsoren, haben in diesem Jahr selbst mit den Folgen der Corona-Pandemie zu kämpfen gehabt und konnten dem Verein nicht helfen. Die Vereinsmitglieder indes hoffen, dass sie schnell wieder auf wirtschaftlich sichere Beine kommen und dann den Waldbadverein wieder unterstützen können.

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