Wagenknecht-Partei Kommentar: Die rissige Brandmauer

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Die Wagenknecht-Partei ist in Thüringen dazu verdammt, ihr Verhältnis zur AfD im Unscharfen zu lassen. Das ist nicht unbedingt schlecht, meint unser Kommentator Markus Ermert.

 
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Hoffentlich zieht das BSW recht viele potenzielle AfD-Wähler auf seine Seite. Dies wünschen sich nicht nur Sahra Wagenknecht und ihre Partei, sondern viele Thüringer, die die einen einflussreichen oder gar regierenden Björn Höcke verhindern wollen. Dem national und wertkonservativ, aber zugleich sozial und demokratisch gesinnten Teil der Wählerschaft eine nicht-rechtsextreme Alternative zum Antidemokraten Höcke zu bieten: Diese wohltuende Funktion können der Wagenknecht-Partei auch ihre politischen Gegner nicht abstreiten. Das Problem: Das klappt nur ohne Brandmauer, denn das BSW muss politisch anschlussfähig zu Positionen der Menschen sein, die mit der AfD liebäugeln. Dass das Doppelziel „AfD-Macht verhindern“ und „AfD-Positionen ins Programm einbauen“ zwingend zu inneren Widersprüchen führt, ist aktuell an der Eierei des Ko-Landesvorsitzenden Steffen Schütz um etwaige Kooperationen mit Rechtsaußen zu beobachten.

Auch wenn es für manchen schwer auszuhalten sein mag: Als Demokrat und Realist wird dem dem BSW diese Unschärfe leider zugestehen müssen. Denn würden Wagenknecht, Wolf & Co. eine massive Brandmauer bauen und nach rechts dicht machen, zögen sie vor allem Frustwähler von links. Höcke würde jubeln. markus.ermert@insuedthuringen.de

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