Erst Ende Januar hatte der Kommunalmonitor, den die Thüringer Aufbaubank (TAB) vorlegte, auf einen hohen Investitionsstau in den Kommunen hingewiesen. TAB-Chef Matthias Wierlacher bezifferte den jährlichen Investitionsbedarf der Kommunen im Freistaat auf rund 1,2 Milliarden Euro.
Der CDU-Innenpolitiker Raymond Walk sagte, durch den Fonds sollten die Kommunen leichter und zu besseren Konditionen an Kredite kommen. „Das Land muss unsere Kommunen dabei unterstützen, in die Dinge zu investieren, die den Alltag der Menschen vor Ort besser machen: Spielplätze, Sportstätten, Nebenstraßen oder Jugend- und Seniorentreffs“, sagte Walk. Verwaltet werden soll der Fonds nach CDU-Vorstellungen von der Thüringer Aufbaubank, die Landesregierung soll die 100 Millionen Euro schon im Entwurf für den Haushalt 2024 einplanen und eine gesetzliche Grundlage für den Fonds schaffen.
In Thüringen gibt es eine Minderheitsregierung aus Linke, SPD und Grünen. Im Parlament fehlen den drei Partnern vier Stimmen für eine Mehrheit. Um einen Haushalt zu beschließen, sind sie daher auf Stimmen aus der Opposition angewiesen. Bisher sicherte die CDU Mehrheiten für die Haushalte ab – indem sie zustimmte oder sich enthielt. Dafür musste Rot-Rot-Grün gegenüber der CDU Zugeständnisse machen.