Vor dem Welttag des Buches Lesen lernen an der vhs

red
Lesen will gelernt sein. Die Volkshochschule bietet die Möglichkeit. Foto: privat

Zum Welttag des Buches am Samstag, 23. April: Die Meininger Volkshochschule möchte alle, die sich bisher damit schwer tun, dazu einladen, lesen zu lernen, und hofft dabei auch auf Unterstützung von Familienangehörigen und Bekannten.

 
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Bücher – man kann mit ihnen in vergangene Zeiten reisen, Kriminalfälle lösen, die Geheimnisse des Weltalls erforschen, in das Leben eines anderen eintauchen, unbekannte Länder erleben und vieles mehr. Auch in diesem Jahr stehen wieder am 23. April, dem „Welttag des Buches und des Urheberrechts“, die Bedeutsamkeit und Wertschätzung der Bücher im Mittelpunkt. Als die UNESCO 1995 diesen Tag ausrief, ließ sie sich von einer Tradition in Katalonien inspirieren, wo man am Georgstag Rosen und Bücher verschenkt.

In Deutschland geht die Initiative für zahlreiche Aktionen rund um das Thema Bücher und Lesen unter anderem von der Stiftung Lesen und dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels aus. Neben deutschlandweiten Autoren-Lesungen und Verschenk-Aktionen stehen dabei insbesondere Buch-Geschenke für Schulkinder der 4. und 5. Klassen, die Begeisterung für das Lesen entwickeln sollen, im Fokus. Doch die Thematik des Lesenlernens beschränkt sich nicht nur auf Schulkinder, denn nicht alle Jugendlichen und Erwachsenen haben eine ausreichende Lesekompetenz, um den Anforderungen im Alltag gerecht werden zu können. In Deutschland können über sechs Millionen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren trotz Schulbildung nicht richtig lesen und schreiben.

Die Volkshochschule Schmalkalden-Meiningen bietet daher seit Jahren gebührenfreie Lernangebote zum Lesen- und Schreibenlernen für Erwachsene und Jugendliche an. Einen solchen Alphabetisierungskurs zu absolvieren, kann das Leben des Einzelnen entscheidend beeinflussen und verbessern. Viele Formalitäten im privaten und beruflichen Umfeld stellen plötzlich keine unüberwindbare Hürde mehr dar. Die Erfahrung stellt sich ein, dass Lesen und Schreiben sogar Spaß machen und Genuss bereiten können. Zudem entstehen über den Kurs mit Gleichgesinnten soziale Kontakte. Eine Teilnehmerin schreibt dazu: „Ich bin 50 Jahre alt und gehe schon seit vielen Jahren ins Lernzentrum ‚Lesen und Schreiben’ der Volkshochschule in Meiningen. Jeden Dienstag ab 16 Uhr lerne ich mit unserer netten Lehrerin und anderen Kursteilnehmern. Während der Corona-Schließzeit habe ich das Angebot ‚Lernen am Telefon’ wahrgenommen. Das hat mir auch Spaß gemacht, weil ich gern telefoniere. Jeden Tag gehe ich zur Arbeit und lerne einmal in der Woche ca. 90 Minuten. Mir ist unsere Lerngruppe sehr wichtig. Wer hat Lust mitzumachen?“ Die Volkshochschule bietet im Moment drei Kurse im Landkreis an, die zur Verbesserung des Lesens und Schreibens dienen. In Meiningen läuft je ein Kurs am Dienstag und Mittwoch, 16 Uhr, im „Lernzentrum Lesen und Schreiben“ in der Villa Strupp , in Schmalkalden finden sich die Kursteilnehmer im „Offenen Lerntreff“ am Donnerstag ab 17 Uhr in der Bahnhofstraße 3 ein. Für weitere Informationen zu den Lernangeboten kann man sich gern an die Leiterin der vhs, Ramona Fiedler-Schäfer, Telefon (03693) 50180, wenden. Die Mitarbeiter der vhs wünschen sich zum Welttag des Buches: „Vielleicht verschenken auch Sie ein Buch oder ermutigen jemanden zum Lesen- und Schreibenlernen!“ Tatsächlich ist man auf Mithilfe der Angehörigen oder Bekannten angewiesen, damit Menschen mit Schwächen im Lesen und Schreiben auf dieses Angebot der Volkshochschule aufmerksam werden, das echte Lebenshilfe bietet.

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