Bäume werden regelmäßig bewässert
„Die einzige Form, in der wir dem Baumbestand helfen können, ist die Bewässerung. Seit drei Jahren werden die städtischen Bäume regelmäßig bewässert. Vorher war das nur in wenigen extremen Sommern erforderlich.“ Bei Neupflanzungen im Stadtgebiet werden Baumarten gewählt, die das aktuelle Klima besser vertragen. Dazu gehören Zerr-Eichen, Amerikanische Linden, Stadt-Ulmen und ähnliche Bäume, die sonst aus südlichen Ländern bekannt sind. Sie vertragen hohe Temperaturen, kommen mit weniger Feuchtigkeit aus und halten auch Minusgrade aus.
Neben den Bäumen werden auch Sportplätze und Gemeinschaftsgrabanlagen gewässert, normale Grünflächen jedoch nicht. Hier ist der Bauhof schon vor längerer Zeit dazu übergegangen, die Gräser und Blumen vor der ersten Mahd ausblühen zu lassen, erklärt Robert Kreinberger, stellvertretender Leiter des Baubetriebshofs. „Das ist auch günstiger für den Wassergehalt im Boden und für bodennahe Pflanzen, die es dadurch schattig haben.“ Ausblühen ist aber nicht auf allen Flächen möglich. Besonders dort wo die Flächen auch betreten werden sollen, wie auf Spiel- und Picknickplätzen oder Liegewiesen, muss nach wie vor regelmäßig gemäht werden. Dafür ist der Baubetriebshof verantwortlich, ebenso wie für die Schmuckbepflanzung mit einjährigen Pflanzen, die insbesondere im Umfeld der städtischen Gebäude und an den Ortseingängen die Stadt verschönern. Auch sie werden zur Freude der Zella-Mehliser und ihrer Gäste regelmäßig gegossen.
Mit dem Bedarf im Blick
Entlang der Bundes- und Landesstraßen außerorts ist das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr für die Mahd in drei Positionen und zwei Mähschnitten verantwortlich und schreibt diese öffentlich aus. In der Regel beginnt die Mähsaison Anfang Mai. „Wegen des nassen und kalten Frühjahres mussten wir den Beginn in diesem Jahr verschieben“, so Gebietsingenieurin Karin Oppitz. „Da schauen wir schon nach dem Bedarf, um keine Gelder unnötig auszugeben.“
Nach altem Vorbild
Eine andere Strategie fährt auch Karsten Knauth, der Betreiber der Regenberghütte in Zella-Mehlis. Wurde sonst generell vor der Sommersonnenwende die Wiesenfläche gemäht, lässt er sie jetzt generell ausblühen. „Und bis dahin wird die Wiese eben nicht betreten.“ Ganz nach Vorbild der österreichischen Almwiesen. Mähen will er dann ausschließlich mit der Sense und solange wenden, bis alles restlos trocken ist und alle Samen ausgefallen sind. „Immer wieder erzählen Gäste, wie schön es früher hier geblüht hat“, sagt er. „Schließlich heißt es hier ja nicht umsonst Heidetal. Zurück zu ökologischer Vielfalt und zu einem natürlichen Gleichgewicht. Das möchte ich anschieben, auch wenn es ein längerer Prozess wird.“ Unterstützen sollen diesen Bergziegen, die Karsten Knauth in Zukunft auf den Regenberg holen möchte.