Ich bin ein Deutscher aus Dresden in Sachsen. Mich lässt die Heimat nicht fort. Ich bin wie ein Baum, der – in Deutschland gewachsen – wenn’s sein muss, in Deutschland verdorrt.“ Da steht er auf der großen Bühne des CCS, der noch immer blonde Uwe, und rezitiert Erich Kästner. Und schaut mit diebischer Freude ins Publikum, wie es ihm denn Miene macht, wenn er dieses „Deutscher“ mit Inbrunst und rollendem Lausitzer (und nicht etwa oberösterreichischem) „R“ betont. Ein streitbares Wort, weiß Steimle. Wer es allzulaut in den Mund nimmt, gerät in Verdacht, in Zeiten wie diesen. Aber wenn er es von der Bühne schickt, dann wandelt er geschickt auf den feinen Grat des Kabarettisten: An der linken Kante jene, die ihn schon länger Sympathien für besorgte und andere Bürger nachsagen. An der rechten Kante wiederum jene, die ihn für einen der letzten Aufrechten halten.