Entschließungsantrag
In Suhl lehnen Verwaltungsspitze und Stadtrat dieses Ansinnen unisono ab. Die 1969 begründete Partnerschaft soll fortgeführt werden. „Wir halten es für wichtig, auf unserer niedrigen, kommunalen Ebene den Dialog aufrechtzuerhalten“, sagt Oberbürgermeister André Knapp. Freilich könne man dabei nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Es sei keine Frage, dass der Überfall Russlands auf die souveräne und unabhängige Ukraine verurteilt und der Krieg unverzüglich eingestellt werden müsse. „Aber wenn wir einen neuen, ehrlichen Dialog der Verständigung und des Vertrauens mit einer friedlichen Zukunft für uns, unsere Kinder und Enkel in Kaluga und in Suhl wollen, ist es wichtig, die Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft nachhaltig zu fördern“, sieht es Knapp. Das will die Stadt so auch in einem Entschließungsantrag formulieren, der als Dringlichkeitsantrag auf die Tagesordnung der Stadtratssitzung am Mittwoch gesetzt werden soll. Zugleich werden mit der Entscheidung die politischen Verantwortungsträger in Kaluga dringen gebeten, Putin zur Beendigung des Überfalls aufzufordern. In einem ersten Kontakt zwischen Knapp und dem Stellvertretenden der Stadtduma, Iwanow, hatten beide Seiten am Wochenende ihren Willen zur Fortsetzung und Festigung der Städtepartnerschaft bekundet, wenngleich die Meinungen zur Ursache des Krieges zwischen beiden Kommunalpolitikern deutlich auseinandergehen. „Ein Abbruch der belasteten Beziehungen zwischen den Menschen unserer beiden Städte ist keine geeignete Reaktion auf die gegenwärtigen kriegerischen Handlungen“, sagt die Fraktionschefin der Freien Wähler/Grünen-Fraktion, Ingrid Ehrhardt. So sieht es auch SPD-Frontfrau Karin Müller: „Die zivilgesellschaftlichen Kontakte zwischen unseren Städten dürfen wegen Putins Machenschaften nicht abgebrochen werden!“