Typisierung Weitere 214 Menschen greifen für Marla zum Teststäbchen

Sarah Jakob
Ein Polizist hält Teststäbchen bereit. Marla (rechts) mit ihren Geschwistern Lea und Luca. Foto: Polizei

Jüngst haben wieder zwei Aktionen stattgefunden, um einen DNA-Zwilling für die an Leukämie erkrankte Marla zu finden. An der SBBS in Sonneberg stand neben der Typisierung noch ein anderer wichtiger Punkt auf der Tagesordnung.

 
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Überall im Kreisgebiet und darüber hinaus haben die Menschen in den vergangenen Wochen von Marlas Suche nach einem geeigneten Stammzellenspender mitbekommen. Das kleine Mädchen aus Schmiedefeld im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ist an einer seltenen Form der Leukämie erkrankt und ist deshalb dringend auf eine Stammzellenspende angewiesen.

Zusammen mit verschiedenen Vereinen und Organisationen hat Christina Fischer von der Deutschen Stammzellspenderdatei (DSD) schon einige Typisierungsaktionen in der Region organisiert. Wer sich durch einen Wangenabstrich mit einem Teststäbchen und mittels Anmeldeformular registrieren lässt, wird in die Spenderdatei aufgenommen. Während der verschiedenen Termine haben sich bereits hunderte Freiwillige gemeldet und erhöhen damit nicht nur für Marla die Chance auf Behandlung und Genesung, sondern auch für weitere Patienten. Denn die abgegebenen Proben könnten auch für einen anderen Betroffenen passend sein.

Im Landkreis Sonneberg haben nun wieder drei solcher Aktionstage stattgefunden. So etwa in der integrativen Diakonie-Kindertagesstätte und Thüringer Eltern-Kind-Zentrum (Thekiz) in Köppelsdorf. Dort kamen innerhalb von drei Stunden 30 Interessierte vorbei, um sich als Stammzellspender typisieren und registrieren zu lassen.

Allen, die sich bei dieser wichtigen Suche beteiligt haben, möchten die Mitarbeiter der Kindertagesstätte ein herzliches Dankeschön ausgerichtet wissen. „Denn je mehr Menschen mitmachen, umso größer ist die Chance, einen geeigneten Spender für Marla zu finden“, heißt es in einer Pressemitteilung aus der Einrichtung. Auch an der Staatlichen Berufsbildenden Schule in Sonneberg (SBBS) freut man sich über einen erfolgreichen Aufruf zur Typisierung: 138 Teilnehmer vermeldet die Schule. „Wir bedanken uns ganz herzlich für das Engagement aller Beteiligten und die gute Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Deutschen Stammzellenspender Datei“, teilt Studienrat Patrick Reiche, Verantwortlicher für die Abteilung Wahlschulformen, mit.

Doch bei der reinen Anmeldung für die DSD blieb es an diesem Tag nicht. Den Jugendlichen wurde auch noch von der Arbeit der DSD berichtet. Die SBBS ist nämlich seit 2017 eine von über 100 Partnerschulen deutschlandweit und lädt regelmäßig Referenten ein, welche den Schülern das Thema Leukämie und Stammzellenspende näherbringen. Im Anschluss an die Infoveranstaltungen konnten sich deshalb die jungen Leute ab 17 Jahren freiwillig als Stammzellenspender oder Spenderin in die Datenbank der DSD aufnehmen lassen – und tragen von nun an somit aktiv dazu bei, Betroffenen die Chance auf Heilung zu ermöglichen.

Polizei stemmt erneut Aktionstag

Vor Kurzem haben sich bereits zahlreiche Beamte im Bildungszentrum der Thüringer Polizei in Meiningen bei der DSD angemeldet, um Marla und anderen Erkrankten zu helfen. An anderer Stelle in Thüringen hat man nun auch eine Spendersuche durchgeführt – in der Landespolizeiinspektion in Saalfeld. Ziel sei es dabei natürlich gewesen, Marla zu unterstützen und die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, einen DNA-Zwilling für die Siebenjährige zu finden. Doch, so heißt es via Pressemitteilung aus der Inspektion, stehen durch die erbrachten Typisierungen auch für andere Erkrankte die Chancen wieder etwas höher, einen Stammzellenspender zu finden. Insgesamt durfte sich die DSD über 46 neue Mitglieder freuen. Es fanden sich Beamte und Angestellte des gesamten Schutzbereiches der LPI Saalfeld sowie der Einsatzunterstützung und der Bereitschaftspolizei aus Rudolstadt ein, um sich registrieren zu lassen. Der Behördenleiter der LPI Saalfeld, Leitender Polizeidirektor Lutz Schnelle, bedankte sich am vergangenen Mittwoch daher bei allen Teilnehmern für die gezeigte Hilfsbereitschaft und bei Organisatorin Christina Fischer von der Deutschen Stammzellenspenderdatei für die gelungene Umsetzung der Aktion.

Doch den drei kürzlich durchgeführten Typisierungen sollen stetig weitere folgen. Nachdem im Landkreis Sonneberg bereits bei der SG Lauscha/Neuhaus, beim SC 06 Oberlind, im City-Center und an vielen weiteren Standorten fleißig getestet wurde, geht es in der Region weiter. So haben alle, die sich ebenfalls bei der DSD anmelden wollen, demnächst im Nachbarlandkreis Saalfeld-Rudolstadt die Möglichkeit hierfür: Am Mittwoch, 8. März, wird von 16.30 bis 19.30 Uhr ein entsprechender Termin in der Regelschule in Gräfenthal, Alte Straße 19, angeboten. Außerdem können Interessierte sich ein Test-Set über den Internetauftritt der DSD zuschicken lassen. Mehr Informationen zum Ablauf der Typisierung sind außerdem unter dem folgenden Link abrufbar:

www.deutsche-stammzellspenderdatei.de

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