Erst schrauben, dann fahren
Bevor er seinen Autoführerschein bestanden hat, hat Etienne Höfling schon an Autos geschraubt. 2007 packte ihn das Fieber. Ein Trabant 601 war das erste Modell, an dem sich das Gründungsmitglied der Custom Junkys ausprobiert hat. Danach kaufte der gelernte Elektriker, der inzwischen als Kfz-Mechatroniker arbeitet, einen Golf 3. Nicht nur tiefer, sondern auch schneller werden die Autos, die er in einer Werkstatt gemeinsam mit Kumpel Sebastian Schalles aufbaut.
Neben eher sportlichen Fahrzeuge besitzt der Dietzhäuser jedoch auch welche, die einfach nur gut aussehen müssten, aber nicht bewegt werden und Alltagsautos. Getunt wird, was da ist, solange es deutsche Fabrikate sind, sagt er lachend.
Damit nicht nur die Karosserie, sondern auch die Felgen alle Blicke auf sich ziehen, hilft Matthias Krenzer weiter. Der Münnerstädter fertigt und verkauft im Nebenerwerb besondere Alu-Felgen. „Es ist wie eine Gucci-Handtasche. Die muss auch einmalig sein“, vergleicht er. Der gelernte Werkzeugmacher kreiert die Felgen ausschließlich nach den Wünschen seiner Kunden. Alles, was der TÜV abnimmt, ist erlaubt. Selbst Herzchen könne er hineinfräsen. Die Auftragslage ist gut, schätz Matthias Krenzer ein. In Zeiten von Corona, in denen die Leute weniger Geld in Urlaube und dafür in ihre Hobbys investierten, ist der Tuner ein gefragter Mann.
„Ist ein Projekt fertig, wird es verkauft und das nächste in Angriff genommen“, sagt Sven Kuhn. Nach Jahren des Bastelns hat sich der Bayreuther diesmal einen roten Ford Focus gekauft, um ihn auf die limitierte Kleinserie RS umzubauen. „Er hätte natürlich auch gleich einen RS kaufen können, aber die gibt es nicht in Rot“, erläutert seine Begleiterin. Also legte er selbst Hand an und baute das Auto, das er auch im Alltag bewegt, um. „Es ist nicht nur ein Hobby, es ist eine Leidenschaft“, sagt Sven Kuhn.