Trailrunning Neue Strecke, alte Bekannte

Ansage vom Chef in der Sporthalle Am Bock: Organisator Christian Freimuth (Mitte oben) und Janko Holland (vorn mit Mütze) erklären den 32 Läufern kurz vor dem Start die neue Streckenführung durch Albrechts, zum Schwarzen Kopf und wieder zurück. Foto: Marilyn Lützkendorf

Der 10. Black Head Trail im Suhler Ortsteil Albrechts bildete am Sonntag den Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten des SV Jugendkraft 1903 und bot Freunden des Trailrunnings eine anspruchsvolle Herausforderung vor der Haustür.

Foto: Marilyn Lützkendorf

 
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Lobende Worte der Läufer zur neuen Strecke, der angenehmen familiären Atmosphäre und zur Versorgung, aber auch das Lachen der Kinder bei Spiel und Spaß rund um die Nachwuchsläufe entschädigten Cheforganisator Christian Freimuth für viele Stunden der Vorbereitung und des Bangens rund um diese 10. Auflage des berüchtigten Black Head Trail, dem Zehn- Meilen-Lauf (16 Kilometer) rund um Albrechts. Denn noch zwei Wochen vor dem Lauf stand eine Durchführung mangels zu weniger Voranmeldungen ernsthaft zur Disposition. Zu viele Laufsportveranstaltungen drängen sich in diesen Junitagen, sodass Läufer aus der Region die Qual der Wahl hatten. Das wirtschaftliche Risiko für Freimuth und den SV Jugendkraft 1903 Albrechts im Hintergrund schien unkalkulierbar. Doch dann trudelten dank Mund-zu-Mund-Propaganda und persönlichen Kontakten doch noch Anmeldungen vornehmlich von Trailläufern aus Suhl und Umgebung ein, sodass sich die Zahl der Anmeldungen innerhalb von knapp zwei Wochen auf 32 erhöhte. „Das machte Einkauf und Logistik natürlich nicht einfacher“, umreißt Freimuth die Problematik.

„Ein Traillauf wie er im Buche steht“

Letztlich freilich habe es sich als richtig erwiesen, den kleinen, aber feinen Suhler Traditionslauf trotz aller Schwierigkeiten im Vorfeld durchzuführen, bilanziert Freimuth, dessen leidenschaftliches Engagement immer wieder mit anerkennenden Worten aus der Läuferschaft bedacht wurde. Da war zum einen die neue – hervorragend markierte – Strecke, die wahrlich zu einem kleinen Abenteuer wurde, teils über ganz schmale, Trampelpfade, sogenannte Erntewege durch den Ort, teils sogar durch Privatgärten und später hinauf bis zum Schwatzen Kopf führte, wo sich die im wahrsten Wortsinn auf dem Anstieg „heißgelaufenen“ Teilnehmer an kühlen Getränken laben und Kraft für die weitere Strecke tanken konnten.

„Einfach klasse, diese Strecke; ein Traillauf, wie er im Buche steht und Spaß macht“, hieß es immer wieder. Und das auch aus berufenem Munde, nahmen doch zahlreiche Mitglieder des Südthüringentrail-Vereins mit Chef Mirko Leffler die Albrechtser Strecke unter die Laufschuhe. Viele der Teilnehmer werden am 9. September beim „ großen Bruder“ des Black Head Trail, dem Südthüringentrail starten. „Eine schöne Vorbereitung“, meinte etwa Carsten Weser, der mit seiner Firma WTA den Black Head Trail als Hauptsponsor unterstützt und damit erst möglich macht. „Solch kleine Läufe vor der Haustür darf man nicht sterben lassen. Diese Atmosphäre hier und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Teilnehmer muss man bewahren“, sieht es Weser, der auch bei großen Laufsportveranstaltungen europaweit an den Start geht.

Unterstützung erfuhr Freimuth, der Start und Zieleinläufe in der Sporthalle Am Bock unterstützt von Janko Holland mit viel Witz moderierte, von knapp 20 Helfern aus Vereinen des Ortsteils. Auch wenn Albrechts keine eigene Feuerwehr mehr hat, sorgten die Kameraden für Straßenabsperrungen und sicherten die Laufstrecke. Die Einsatzeinheit Suhl patrouillierte unter anderem mit Quad und Crossmaschine auf der Strecke und zeichnete für die medizinische Absicherung verantwortlich. Ihre Hilfe musste trotz Hitze von den gut trainierten Läufern nicht in Anspruch genommen w erden.

Als richtiger Schritt erwiesen sich auch dieses Jahr wieder die 2022 neu ins Programm genommenen Kinderläufe. Auf drei Strecken rund um die Sporthalle eiferten 35 Kinder verschiedener Altersgruppen und Vereine – besonders stark vertreten war der SWV Goldlauter-Heidersbach – den Großen im Kampf um Zeiten und Medaillen nach. Angebote für Spiel und Spaß, wie Tischtennisplatten und Sportgeräte aus dem Knirpsensport des SV Jugendkraft überbrückten die Wartezeit bis zu den Siegerehrungen, während die Erwachsenen mit selbst gebackenem Kuchen, Bratwurst und Getränken bestens versorgt waren.

Wird es eine elfte Auflage des Black Head Trail geben? Diese Frage mochte Freimuth am Sonntag noch nicht beantworten. „Fakt ist, ich möchte den Lauf nicht sterben lassen, aber die Hauptverantwortung in andere Hände legen. Als weitgehende One-Men-Show ist das nicht mehr zu stemmen“, sieht er es. Ob möglicherweise eine stärkere Kooperation mit dem Südthüringentrail-Verein der rettende Anker für den Traditionslauf sein kann? Darüber wird sicherlich noch zu reden sein.

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