Tierheim Hildburghausen Viele Herzen für Tiere

Die Weihnacht im Tierheim am Wald in Hildburghausen ist für Mensch und Tier etwas Besonderes. „Wir alle haben uns riesig über diese Großzügigkeit und Tierliebe gefreut“, vermeldet der Vorstand des Tierschutzvereins Südthüringen. „Vielen Dank.“

 
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Die Resonanz fällt groß aus. Davon zeugen schon die circa 30 geparkten Autos. Es ist ein Kommen und Gehen zur Weihnacht im Tierheim am Wald in Hildburghausen. Die Besucher bringen Geldspenden oder Naturalien, streicheln Tiere, herzen sie und betrachten sie interessiert. „Nicht schlecht“, sagt Monika Hahn in der ihr eigenen Art. Wer sie kennt, der weiß, dass ist schon ein großes Lob. Die Vorsitzende des Tierschutzvereins Südthüringen, der das Tierheim betreibt, überlegt kurz und schätzt dann abschließend ein: „Ein sehr guter Nachmittag ist das.“ Denn sie und die anderen Vorstandsmitglieder freuen sich „riesig über die Großzügigkeit und Tierliebe“ der Besucher und sagen dafür „vielen Dank“. Sie danken allen, die Interesse an den Tieren zeigen, allen die gespendet haben und allen, die sich ehrenamtlich Tag für Tag und Woche für Woche um die vielen Tiere kümmern. Kleine Geschenke zeugen von der großen Dankbarkeit gegenüber denjenigen, die sich mit schöner Regelmäßigkeit voller Herzblut engagieren.

Elf Hunde, 75 Katzen, 20 Kleintiere wie Kaninchen und Meerschweinchen sowie 782 Fische werden in der idyllisch gelegenen Einrichtung von den Ehrenamtlichen umsorgt und warten auf neue Frauchen oder Herrchen. Denn ihre ehemaligen Besitzer wollten sie nicht mehr haben und haben sie deshalb ausgesetzt oder sogar misshandelt. Teilweise sei das unvorstellbar, was Menschen ihren Tieren antun, sagt Monika Hahn. Damit die Tiere so betreut und versorgt werden können, ist der Verein auf Unterstützung angewiesen. „Ein schönes vierstelliges Sümmchen ist heute an Spenden zusammen gekommen“, sagt Monika Hahn und freut sich. Deutschlandweit sei die Spendenbereitschaft zwar etwas zurückgegangen, im Tierheim am Wald sei sie dagegen gestiegen, sagt Ute Poerschke, die zweite Vorsitzende des Vereins. Das liegt vor allem auch in den Aktivitäten des Vereins in den sozialen Medien seit diesem Jahr begründet, für die sie maßgeblich verantwortlich zeichnet.

„Im Sommer, als wir dringend Wasser brauchten, haben wir eine überragende Solidarität erfahren – vor allem von der Stadt, von Firmen, von Vereinen, Parteien“, sagt Monika Hahn. Das Tierheim liegt außerhalb des Bebauungsgebietes und hat keinen Wasseranschluss. Die Versorgung erfolgt deshalb in der Regel aus einem gemauerten Schacht, in den Quellwasser fließt. Außerdem hat die Präsenz in der Fernsehsendung „Mach Dich ran“ des Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) einen positiven Effekt für das Tierheim gehabt. Infolge der gelösten Tagesaufgabe pflasterten Fachleute 50 Quadratmeter am Außengehege der Katzen bereits im Sommer. Die Sendung wurde aber erst im Dezember ausgestrahlt.

Außerdem ist der erste Teil der Außenzwinger für die Hunde in diesem Jahr mit wetterfestem Sonnenschutzdach ausgestattet worden. „Teil zwei soll möglichst im kommenden Jahr folgen“, sagt Monika Hahn, die von einem „guten Jahr“ für den Tierschutzverein Südthüringen und das Tierheim spricht. Unter den Menschen der Region sei das Verständnis gewachsen für die Pflichtaufgabe der Kommunen, die der Verein gegen eine Pauschale leistet: Fundtiere und aufzunehmen und sicher zu stellen. „Ich hoffe, das Verständnis wächst weiter“, sagt sie und wünscht sich erstens, dass „Tiere nicht wie Müll entsorgt werden“ und zweitens eine Kastrationspflicht für frei laufende Katzen im Landkreis. Heldburg und Schleusingen seien Vorreiter. „Wir brauchen keine südländischen Verhältnisse in der Vermehrung, leider zeichnet sich eine solche Tendenz ab“, sagt Monika Hahn.

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