Tierheim an der Grenze Volles Haus und aus die Maus

Notruf aus Suhl: Die Tierauffangstation kann keine Katzen mehr aufnehmen. Mit 44 schnurrenden Gästen ist die städtische Einrichtung rappelvoll. Nun hoffen die Mitarbeiter darauf, dass Tierfreunde sich eine Samtpfote nach Hause holen. In unserer Bildergalerie ist eine Auswahl zu sehen.

 
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Doreen Fischer

„Wir können nicht mal eine Katze mehr aufnehmen“, sagt Andrea Bache. Mit 44 Stubentigern ist die Einrichtung bis auf den letzten Platz ausgelastet. Auch die Plätze für Hunde sind vergeben. „Bei Fundhunden sind wir froh, wenn es nette Tiere sind, die wir über Nacht auch mal im Büro lassen können“, klagt sie. Die Situation ist so angespannt, dass derzeit Finder von Haustieren gebeten werden, sie sich selbst um die Vierbeiner zu kümmern. Zum Teil werden die Leute auch an andere Tierheime verwiesen. Die aber sind ebenfalls an ihrer Belastungsgrenze angekommen, weiß Andrea Bache.

Die Situation ist für alle Seiten schwierig. Am schlimmsten aber wohl für die Tiere selbst. Wer also schon immer mal ein kleines Lebewesen zu sich nach Hause holen wollte, der sollte nicht zögern. Zumal die Auswahl derzeit so gut wie selten ist. Ob gescheckt, einfarbig, jung, alt, groß, klein, Freigänger oder Wohnungskatzen – es ist alles dabei.

„Ich kann verstehen, dass man sich in der Situation jetzt genau überlegt, ob man sich auch noch eine Katze nach Hause holt“, sagt Andrea Bache. Immerhin ist jedes Tier auch ein Kostenfaktor. Aber eben einer, der sich im Form von Schmuseeinheiten letztlich wieder bezahlt macht.

Dass so viele Katzen ausgerechnet jetzt in der Tierauffangstation gelandet ist, ist keineswegs ungewöhnlich. „Jedes Jahr im Herbst haben wir vermehrt Fundtiere. Dieses Jahr ist es aber extrem“, schildert die Tierparkchefin die Lage. Über die letzten Wochen hinweg sind immer mehr Vierbeiner abgegeben worden. Hinzu kam eine Sicherstellung mit sieben Katzen. Umso erleichterter ist das Team der Tierauffangstation immer dann, wenn Mails eingehen, in denen Tierfreunde davon berichten, dass sie eine Fundkatze bei sich aufgenommen haben.

Übrigens gehen gerade jetzt vermehrt Anrufe von Gartenbesitzern ein, die über den Sommer hinweg Streuner gefüttert und gepflegt haben. Die nun aber zurück in ihre Wohnungen kehren und am besten gleich und sofort einen warmen Platz für das Tier suchen. Aber eben nicht bei sich daheim. Diesen Anrufern muss Andrea Bache eine klare Absage erteilen: „Wenn ich mich so lange und intensiv um eine Katze gekümmert habe, dann ist es auch meine.“

Übrigens können Interessenten, die einem Kätzchen ein neues Zuhause geben wollen, sich direkt an die Tierauffangstation wenden unter Telefon (0 36 81) 76 04 41.

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