Aneinander vorbei statt Miteinander: So kann Kontakt auch aussehen - im Erfurter Landtag. Zum Beispiel dann, wenn sich jüngere Abgeordnete von Linken oder Grünen weigern, Parlamentariern oder Mitarbeitern der AfD die Hand zu geben; auch wenn es die Gepflogenheiten etwa vor Ausschusssitzungen verlangen würden. Oder dann, wenn im Plenarsaal des Landtages namentlich abgestimmt wird. Dann müssen alle Abgeordneten mit ihren Stimmkärtchen zu einem von zwei Abgeordneten laufen, die kleine Wahlurnen vor sich halten. Ist einer dieser Urnenhalter ein AfDler, gehen einzelne Parlamentarier aus den Reihen von Rot-Rot-Grün bewusst zu dem zweiten Abgeordneten, der ein Parteibuch der Linken, der SPD, der Grünen oder der CDU hat. Den AfD-Mann oder die AfD-Frau würdigen sie dabei keines Blickes. So, als wäre der Plenarsaal ein Schulhof und als wären der Mann oder die Frau mit dem AfD-Parteibuch ein Schmuddelkind.