Einmal gemeinsam mit vielen anderen Sängerinnen und Sängern auf der großen Bühne stehen? Das lässt sich machen: Unsere Zeitung lädt Chöre aus der Region dazu ein.
Wenn die Sonne so heiß brütet wie in diesen Tagen und es endlich in die Ferien an die Ostsee oder in den Süden geht, dann ist der Advent gefühlt noch meilenweit entfernt. In fünf Monaten aber sind wir schon längst wieder mittendrin in der besinnlichen Zeit. Jetzt bloß keinen Schreck bekommen – die Weihnachtszeit hält, wenn sie denn herangerückt ist, auch wunderbare Momente bereit: Zum Beispiel das vierte Chorfestival unserer Zeitung am 17. Dezember (3. Advent) in Suhl.
Gewiss ist es kein Fehler, sich schon jetzt ein dickes Kreuzchen in den Kalender zu machen – sofern man etwas für den Chorgesang übrig hat oder vielleicht sogar selbst in einem der vielen Laienchöre unserer Region mitsingt. Neben Stollen oder Glühwein auf dem Sühler Chrisamelmart stehen an diesem Nachmittag viele Sängerinnen und Sänger aus ganz Thüringen gemeinsam auf der großen Bühne nebenan im CCS – und zwar die ganz jungen ebenso wie die älteren. Mit dabei sein kann jeder – im Publikum. Und mit ein wenig Übung und einer Portion Begeisterung auch als Teil des Programms: Noch bis Samstag (15. Juli) läuft die Bewerbungsfrist für Chöre aus der Region.
Die ersten Sängerinnen und Sänger für diesen chormusikalischen Adventssonntag unter dem Motto „Das Adventsfest der 100 000 Stimmen“ haben ihr Kommen bereits fest zugesagt: Wie schon beim ersten Chorfestival 2017 werden die Mädchen und Jungen des Rundfunk-Jugendchors aus Wernigerode in den Thüringer Wald reisen. Die jungen Profis stehen dann gemeinsam mit hoffentlich vielen Laien aus unserer Region gemeinsam singend auf der Bühne. Und weil das Chorfestival mittlerweile fast schon zur Institution geworden ist, möchte das Organisationsteam unserer Zeitung an möglichst vielen Traditionen festhalten: Wie bei den ersten beiden Festival-Jahrgängen werden Dominique Lacasa aus Berlin und Michael Kraus aus Meiningen charmant durch das Programm des Nachmittags führen. Wir mussten die populäre Sängerin gar nicht lange bitten: Mit Freude hat Dominique Lacasa das Angebot angenommen, wiederum Schirmherrin für unser Festival zu sein. Und selbstverständlich wird auch die Hirschendorfer Chorleiterin Yvonne Unger mit dabei sein – sie moderierte das dritte Festival im vergangenen Jahr auf dem Suhler Platz der Deutschen Einheit.
Nun aber kommt alles auf die Thüringer Sängerinnen und Sänger an. Denn mit ihnen steht und fällt das gemeinsame vorweihnachtliche Chorsingen. In den ersten beiden Festival-Jahrgängen konnten die Organisatoren dank großzügiger Unterstützung der Rhön-Rennsteig-Sparkasse, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Thüringer Staatskanzlei gemeinsam mit den nach einer Bewerbungsrunde ausgewählten Chören jeweils ein Chormusik-Album produzieren. Das war beim dritten Festival nicht mehr möglich und auch diesmal lassen sich solch professionelle Aufnahmen angesichts des enormen technischen, zeitlichen und finanziellen Aufwands nicht realisieren. Dem Festival tut das aber keinen Abbruch. Denn auch diesmal sollen die überzeugendsten, witzigsten oder charmantesten Chöre aus dem Süden Thüringens und darüber hinaus auf der Bühne stehen.
Unser Gedanke dabei: Musikalisches Können ist beim Chorgesang ein überaus hohes Gut – Perfektion aber ist längst nicht alles. Vielmehr geht es darum, gemeinsam zu singen und gemeinsam zu zeigen, wie vielseitig und wie begeisterungsfähig Thüringer Chöre sind – und das bei einem – natürlich – weihnachtlichem Programm, das alle teilnehmenden Chöre bei unserem „Adventsfests der 10 0000 Stimmen“ gemeinsam gestalten.
Dem Aufruf unserer Zeitung sind dabei schon folgende Chöre gefolgt: Mit dabei sein beim großen Chorsingen wollen die „Männerstimmen“ aus Neuhaus/Rwg – ein rund 30 Mitglieder starkes Ensemble. Ebenfalls von den Höhen des Rennsteigs kommt das „Folkloreensemble Neuhaus/Rwg im Thüringer Wald“, das über 26 aktive Sängerinnen und Sänger verfügt und auf eine 70 Jahre Vereinsgeschichte blicken kann. Der 18 Mitglieder zählende „Männergesangsverein Haina“ (bei Römhild) hat sich ebenso beworben wie der 1904 gegründete Gesangsverein aus Crock. Die Vokalgruppe „Cocktail a cappella“ aus Hirschendorf möchte ebenso und nicht zum ersten Mal mit dabei sein wie der 1972 gegründete Suhler Knabenchor, der auch mit einem Mädchenchor antritt. Für die über 50 Mitglieder zählende Suhler Singakademie wäre ein Auftritt in der Heimatstadt natürlich Ehrensache. Und auch der 1980 ins Leben gerufene Gesangsverein Zella-Mehlis hat uns seine Bewerbung geschickt. Bereits eine feste Zusage hat der Jugendchor des Marie-Curie-Gymnasiums aus Bad Berka – beim Chorjugendfestival im Juni in Suhl erhielten die 60 Kinder und Jugendlichen eine sogenannte Greencard für das Festival.
Chöre, die jetzt noch Lust bekommen haben und am 17. Dezember beim Festival in Suhl mit dabei sein möchten, können sich noch bis zum 15. Juli (also kommenden Samstag) bewerben. Wie immer müssen dazu ein kleiner Steckbrief auf der Homepage unseres Festivals ausgefüllt und Klangbeispiele (gute Handy-Qualität der Audio- oder Video-Aufnahmen reicht vollkommen aus) übermittelt werden. Bewerben kann sich jeder Chor (ab 8 Sängerinnen und Sängern) mit bis zu drei Titeln – mindestens ein Weihnachtslied sollte mit dabei sein. Logisch: Am dritten Advent stellt unser Chorfestival traditionelle oder moderne, deutsch- oder fremdsprachige, europäische oder amerikanische Weihnachtslieder in den Mittelpunkt. Die Bewerbungstitel müssen dabei nicht zwingend diejenigen Titel sein, die dann auf der großen Bühne gesungen werden.
Nach der Sommerpause wollen wir dann das Bühnenprogramm zusammenstellen und dabei möglichst viele Chöre berücksichtigen. Mitte August treten wir dazu mit allen, die uns eine Bewerbung geschickt haben, in Kontakt. Soviel sei verraten: Es wird ein vielseitiges und kreatives Miteinandersingen, das wohl allen – egal ob auf der Bühne oder im Publikum – Spaß machen wird. Somit haben die Chöre auch ausreichend Zeit, um sich in Proben auf ihren Auftritt vorbereiten zu können. Höhepunkt des Festivals ist natürlich das Gastspiel der Wernigeröder. Vielleicht gelingt es uns wie schon 2017, Absolventen des Musikgymnasiums auf die Bühne zu holen, von denen nicht wenige heute in Thüringen als Chorleiter oder Chorsänger aktiv sind.
Beginnen wird das Chorfestival am 17. Dezember voraussichtlich um 15 Uhr. Wer mag, kann davor und danach natürlich den Suhler Weihnachtsmarkt besuchen. Ermöglicht wird das vierte Thüringer Chorfestival dank der überaus großzügigen Unterstützung durch die Sparkassenkulturstiftung Hessen-Thüringen sowie durch das Engagement des Suhler Vereins Provinzkultur. Tickets gibt es in den Geschäftsstellen von Freies Wort Suhl, Gothaer Str. 9-11 (Tel. 03681/792450) und Meininger Tageblatt, Neu-Ulmer Straße 8a, (Tel. 03693 440311), in der Tourist-Info Suhl.
Alle Infos und Hinweise zur Bewerbung unter www.suedthueringer-chorfestival.de.
