Thüringens Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) sagte am Donnerstag, sie nehme die neue Situation sehr ernst. «Das Verbot des Mitbringens von tierischen Lebensmitteln aus den betroffen Gebieten außerhalb Deutschlands sollte unbedingt beachtet werden», betonte Werner.

Am Donnerstag war der Kadaver eines mit ASP infizierten Wildschweins in Brandenburg nahe der deutsch-polnischen Grenze gefunden worden.

Nach Angaben von Werners Ministerium bereite sich das Land bereits seit 2017 auf eine mögliche Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest vor. Dafür sei unter anderem eine Sachverständigengruppe eingerichtet worden.

Der Thüringer Bauernverband warnte unterdessen vor einem Preisverfall bei deutschem Schweinefleisch durch den Ausbruch der Krankheit in Deutschland. Der Befund habe weitreichende Folgen für die Schweinezüchter, erklärte der Bauernverband. «Es ist zu befürchten, dass der Export und damit auch der Preis für Schweinefleisch einbrechen werde, da die meisten Staaten, wie China, nur Fleisch aus ASP-freien Ländern akzeptieren», erklärte der Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Wagner.

Wagner forderte die Bundesregierung auf, sich für die Anerkennung einer Regionalisierung beim Export einzusetzen. «Exportbeschränkungen dürfen nur dort wirken, wo die ASP auch aufgetreten ist. Nur so wird es möglich sein, weiter Schweinefleisch aus Regionen wie Thüringen zu exportieren, die nicht von der ASP betroffen sind», erklärte Wagner.

Die Thüringer CDU-Fraktion forderte von der Landesregierung Informationen, welche Auswirkungen ein Ausbruch der Schweinepest in Thüringen hätte und wie gegengesteuert werden soll. Das Thema soll auf Antrag der CDU-Fraktion nächste Woche im Landwirtschaftsausschuss besprochen werden. dpa