Ein seltsames Nebeneinander fällt auf, wenn von der Wahrnehmung der Stadt Meiningen jenseits der thüringischen, oder sogar deutschen Landesgrenzen die Rede ist: Da ist das Theater, und da ist die Eisenbahn. Da ist Georgs Musentempel in der Bernhardstraße, da ist das Dampflokwerk am Flutgraben. Da finden Kultur und Industrie - und eigentlich sind es Monumente der Kultur- und Industriegeschichte - zusammen, machen von sich reden, locken Besucher an - tausende in jedem Jahr. Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder bemühte gestern diesen merkwürdigen Dualismus. Merkwürdig deswegen, weil der zarte Ton einer Geige nicht mit einem stählernen Hammerschlag zusammenpassen will. Der Schiller-Text nicht mit Feuer, Dampf oder Öl einer Lokomotive. Der Lärm einer Werkstatthalle nicht mit dem Klang einer in das Theater gesungenen Opernarie. Auf den ersten Blick jedenfalls.
Thüringen Eine Erlebniswelt mit Volldampf
Peter Lauterbach 10.05.2014 - 00:00 Uhr
Von