Ummerstadt – Um schlichte Dorfgasthäuser machen kulinarische Entdeckernaturen für gewöhnlich einen vorsichtigen Bogen. Sie haben gute Gründe dafür, meistens. Im besten Fall serviert ein fröhlicher Wirt frische Hausmannskost zu unverdorbenen Preisen. Solide und angenehm, aber, so ab dem dritten Gasthaus mit fast identischer Karte, langweilig. Im schlimmsten kommt, mürrisch beäugt vom Stammpublikum, aufgewärmtes Einerlei auf den Plastetisch. Im allerschlimmsten hat es draußen Busparkplätze, und die Mikrowelle macht fünf Minuten nach der Bestellung Pling. „Nach Ummerstadt, in eine Rathauskneipe?“, fragten meine Begleiter so folgerichtig wie misstrauisch, bevor es auf den Weg ins Heldburger Unterland ging. Ja, nach Ummerstadt. Denn da ist alles anders. Nun ja, vieles. Und einfach. Einfach anders.