Themenmarkt in Suhl Marktbummel mit kreativer Inspiration

Der 5. Themenmarkt des Citymanagements zog am Samstag mit breitgefächertem Angebot viele Suhler und Gäste in die Innenstadt.

 
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Kreativ und handwerklich ging es am Samstag in der Suhler Innenstadt zu. Hunderte Besucher nutzten die Gelegenheit, beim 5. Themenmarkt des Citymanagements Künstlern und Hobbybastlern über die Schulter zu schauen, sich Anregungen für eigenes kreatives Tun zu holen oder eines der handgefertigten dekorativen Stücke aus Keramik, Holz, Silber oder Wolle zu kaufen. Schon am Mittag herrschte rund die Stände zwischen Waffenschmied- und Dianabrunnen reges Treiben.

Vor dem Rathaus surrt die Drechselbank von Karl-Heinz Hübner und holt Späne vom Holz. Der Malermeister hat jetzt als Rentner noch viel mehr Zeit, seinem bereits seit DDR-Zeiten gepflegtem Hobby nachzugehen. Auf vielen Märkten war er mit seinen gedrechselten Kunstwerken – von Naturholzschalen bis hin zu weihnachtlichem Interieur – schon unterwegs. In Suhl, seiner Heimatstadt, aber noch nie. „Schön, dass es mal geklappt hat“, sagt er und schenkt den Kindern an seinem Stand kleine Drechseleien. Das Interesse der Suhler sei groß; vieles hat er schon verkauft. „Jetzt überlege ich, vielleicht auch zum Chrisamelmart ein paar Tage in eine Wechselhütte zu kommen.“

Mit filigranen Laubsägearbeiten zieht Steffen Brunner aus Wernshausen unweit die Marktbesucher in den Bann des Holzes. Vor allem seine individuell gefertigten Namensschilder und kleinen Holzfiguren als Weihnachtsdeko stoßen auf rege Nachfrage. „Ein sehr interessiertes, kaufwilliges Publikum“, lobt er mit Blick auf die vielen Menschen vor seinem Stand.

Lauter geht es nebenan bei Guido Ritschel zu. Der Suhler hat sich seit vielen Jahren mit unzähligen Arbeiten einen Namen als Motorsägen-Schnitzkünstler gemacht. Schildkröten und andere Tierfiguren aus Eichen- oder Lärchenholz hat er mitgebracht. Beim Markt selbst arbeitet er an einer Katze am Kratzbaum, verfolgt von vielen staunenden Blicken. Ritschel fertigt auch Auftragswerke nach Vorstellungen seiner Kunden. „Da gibt es eigentlich kaum was, was nicht geht“, sagt er.

Mit Stoffen und Wollen ist Claudia Schneider-Koglin nach Suhl gekommen. Sie betreibt in Meiningen die Stoff- und Wollbar und ist froh, ihr Angebot, dass sich speziell an handarbeitsinteressierte Frauen richtet, nach Jahren der Corona-Beschränkungen wieder offerieren zu können – ebenso wie Christine Münzner von der Stoffschnittstelle Suhl.

Tiere aus Stein und nordische Runen

Eine kleine Schatzsuche für Kinder hat Detlef Muselmann am Stand des Bergbauvereins Agricola Suhl vorbereitet. Selbstgemachte Tiere aus Stein und interessante Einblicke in die Arbeit des Vereins runden das Angebot ab. Außerdem hat Muselmann eine Spendendose und ein Foto des mit Graffiti beschmierten Gedenksteins für die Wismut-Arbeiter am Friedberg aufgestellt. „Wir sammeln Geld für die Reinigung, denn die ist sehr aufwendig und teuer“ sagt er.

Erstmals auf einem solchen Markt dabei ist Niclas Deckert. Der schwarz gewandete, junge angehende Steinmetz beschäftigt sich schon seit Jahren mit nordischen Zeichen und Runen, die er kunstvoll in kleine Steine oder Holzamulette arbeitet. „Ich probiere das erst seit einigen Wochen aus und möchte mal sehen, wie es ankommt und ob es Interesse daran gibt“, sagt er. Die Resonanz gibt ihm recht.

Im „Darimana“ bei Andrea Flörke, wo vor der Tür schön bepflanzte Herbstschalen und Textiles von Katja Kessel auf Käufer warten, geben Heinz und Annelore Römhild mit Mini-Schwibbögen und Bildern Einblicke in ihr reichhaltiges künstlerisches Schaffen. In den Einkaufszentren probieren sich Kinder bei zuvor gebuchten Nähkursen selbst mit Nadel und Faden aus. „Der Markt hat bei angenehmem Herbstwetter viel interessiertes und auch kauffreudiges Publikum in die Stadt gelockt. So haben wir uns das vorgestellt“, resümiert Citymanagerin Silvia Bergner, die den Markt am Stand des Vereins „Provinzkultur“ mit Zeitungshund Einstein begleitet. Das Format der Themenmärkte in Suhl soll deshalb fortgesetzt werden.

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