Die Suhler  Kriminalpolizei ermittelt zu einem Hausbrand am Freitagmorgen bei einer Firma in Themar. Laut Polizeibericht vom Wochenende wird auf dem Dach des Unternehmens derzeit eine Photovoltaikanlage installiert. „Die Anschlusskabel gerieten in Brand und die Flammen beschädigten die Außenfassade sowie den daran montierten Wechselrichter“, heißt es in dem Bericht. Der entstandene Sachschaden wird auf 50 000 Euro geschätzt. 
Die Nachricht beunruhigt auch viele private Hausbesitzer, von denen mehr und mehr eine Photovoltaikanlage installieren oder sich mit dem Gedanken daran tragen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat sich bereits vor zehn Jahren mit dem  Thema brennende Photovoltaikanlagen befasst. „Photovoltaikanlagen sind anders als herkömmliche Elektroinstallationen, aber nicht gefährlicher“, fasste das Institut die Ergebnisse zusammen. 
“Jeder Brand ist ein Brand zu viel“, sagte Heribert Schmidt, Projektleiter am Fraunhofer ISE, „doch wenn man die Statistik genau untersucht, dann verursachten 0,006 Prozent der Photovoltaikanlagen einen Brand mit größerem Schaden.“ Zum Zeitpunkt der Analyse gab es 1,3 Millionen solcher  Anlagen in Deutschland. In den letzten 20 Jahren gab es 350 Brände, an denen die Solaranlage beteiligt war, bei 120 war sie Auslöser des Brandes. In 75 Fällen war der Schaden größer, in zehn Fällen brannte das Gebäude ganz ab. Mittlerweile dürften sie Zahlen aber höher liegen, da deutlich mehr Anlagen installiert worden sind.
Die wichtigsten Besonderheiten von Photovoltaik-Anlagen: Sie arbeiten mit Gleichstrom und man kann sie nicht einfach abschalten, denn solange Licht auf die Module fällt, produzieren sie Strom.
Wenn sich zum Beispiel eine minderwertige oder schlecht installierte Steckverbindung löst, dann unterbricht das den Stromfluss nicht immer. Es kann ein Lichtbogen entstehen, der im schlimmsten Fall direkt brandauslösend sein kann. Entsprechend wird untersucht, wie man die Entstehung von Lichtbögen vermeiden kann. Zusätzlich wird an Detektoren gearbeitet, die frühzeitig Alarm geben, wenn auch nur ein kleiner Lichtbogen entsteht.
Die Versicherer waren sich mit den Technikern und Feuerwehrvertretern einig: Photovoltaikanlagen stellen im Vergleich mit anderen technischen Anlagen kein besonders erhöhtes Brandrisiko dar. Durch flächendeckende Schulungsmaßnahmen bei den Feuerwehren konnten anfängliche Unsicherheiten behoben werden. Wie bei jeder Elektroinstallation kann man je nach Strahlart auch bei Photovoltaikanlagen mit Wasser aus ein bis fünf Meter Abstand sicher löschen. Alle Behauptungen, die Feuerwehr habe ein brennendes Wohnhaus wegen der Photovoltaik nicht gelöscht, stellten sich bei bisherigen Recherchen als falsch heraus.
Auch für die elektrische Sicherheit gibt es ausreichend vorhandene Regeln – wichtig ist, dass sie auch eingehalten werden. Brände entstanden oft dann, wenn unerfahrene Installationstrupps im Akkord Anlagen installieren. Werden die Solarstecker mit der Kombizange statt mit Spezialwerkzeug angebracht oder nicht kompatible Stecker verwendet, dann ist die Schwachstelle vorprogrammiert. Hier dürfen Anlagenbetreiber nicht an der falschen Stelle sparen.
Neben technischen Verbesserungen sind deshalb auch Vorschriften zur Kontrolle Gegenstand des Projekts. Eine Empfehlung der Experten ist daher, die Abnahme durch einen unabhängigen Dritten vorzuschreiben. In der Diskussion ist auch, für private Photovoltaikanlagen eine wiederkehrende Sicherheitsprüfung vorzuschreiben, wie sie für gewerbliche Anlagen alle vier Jahre Pflicht ist. Dann müsste auch die Solaranlage regelmäßig zum TÜV.
Ausführliche Unterlagen zum Brandschutzprojekt findet man  unter www.pv-brandsicherheit.de