Theater-Adventskalender Niemals als Erster in die erste Reihe setzen

Geht nicht: Als erste Person im Zuschauerraum in der ersten Reihe sitzen. Foto: /Emil Schwarz

Der Kalender des Staatstheaters entführt in die wundersame Welt der Theatergesetze und geht dem nach wie lebendigen Aberglauben auf die Spur.

 
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Setzt sich die Person, die im Theater als erstes den Zuschauerraum betritt, in die vorderste Reihe, steht Unglück bevor. Wenn es sich dabei noch um eine rothaarige oder ältere Frau handelt, wäre es ratsam, die Vorstellung lieber abzusagen.

Warum sollte Alter oder Haarfarbe aber problematisch sein? Als die Menschen noch an Zauberei glaubten, wurden Rothaarige als Hexen bezeichnet. Saß also eine Frau mit dieser Haarfarbe in der ersten Reihe, so dachte man, sie wolle Unheil über die Darsteller und das szenische Geschehen bringen.

Eine alte Frau muss aber nicht automatisch übernatürliche Kräfte haben und da wir nicht mehr im Mittelalter leben, sollte auch niemand mehr etwas gegen rote Haare haben. Bei all diesem Irrsinn wird jedoch eines klar: Dieser Aberglaube war schon damals quasi eine ,Disziplinierungsmaßnahme‘, um Darsteller mit Lampenfieber einen guten Grund zu geben, nicht vor der Vorstellung durch den Vorhang zu schauen und nicht noch aufgeregter zu werden.

Doch dies ist ja per „Theatergesetz“ sowieso verboten – Kalendertürchen Nummer 2 „Niemals durch den Vorhang gucken!“ zeugt davon.

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