Noch gähnt Dornröschen müde vor sich hin. Zimmer, Flure und Treppenaufgänge erzählen von den Menschen, die hier im Lauf der Jahrzehnte ein- und ausgingen: Bröckelnder Putz, überpinselte Fliesen, runtergeranztes Parkett. Wie flüssiges Blei sind die Spuren der Zeit in jede Ritze der 1904 bis 1906 gebauten Villa des Suhler Gewehrfabrikanten Franz Sauer gekrochen. Als „Franzensfeste“ wird sie einst populär, später richtet sich die sowjetische Militäradministration ein, schließlich dient sie als Kulturhaus „Johannes R. Becher“ der Kunst.