Suhler Innenstadt Zwölf Grüße gehen in Richtung Sonne

Anica Trommer , aktualisiert am 09.05.2022 - 14:35 Uhr

Grün und Rot sind am Samstag die dominierenden Farben in der Suhler Innenstadt gewesen. Während die Kangoo- und Yoga-Anhänger auf dem Teppich blieben, zog es die Gartenfreunde auf den Marktplatz.

 
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Dafür, dass am Wochenende die Sonne über Suhl gestrahlt hat, haben die Bürger der Stadt selbst gesorgt. Denn nicht ein Mal, sondern gleich zwölf Mal hintereinander grüßten sie den Himmelskörper. Und der ließ sich nicht lumpen und grüßte eifrig zurück. Um den Sonnengruß – eine Übung aus dem Yoga – richtig auszuführen, leitete Katja Kessel die rund 40 Männer, Frauen und Kinder an. Dafür hatten sie allesamt auf dem roten Teppich vor dem Dianabrunnen Aufstellung genommen. 108 Teilnehmer sollten es sein, so das ambitionierte Ziel. Doch anstatt die Auslegware zu betreten, hielten sich die Schaulustigen lieber am Teppich-Rand auf und applaudierten nach geglückten zwölf Sonnengrüßen.

Wer am Samstag dem roten Kunstrasen bis zum Ende folgte, kam auf dem grünen Marktplatz heraus. Dort hatten unter anderem die Mitglieder des Stadtverbandes der Suhler Kleingärtner ihren Stand aufgebaut. Der Vorsitzende, Klaus Schmidt hatten Traubenhyazinthe und Hängeerdbeeren aus seinem Garten mitgebracht. Doch auch die kleinen Bärlauch-Pflänzchen, der Waldmeister oder Walnuss- und Himbeerstrauch fanden Liebhaber. „Am Anfang war unsere Pflanzenbörse als Tauschbörse gedacht“, erinnert sich Klaus Schmidt. Inzwischen kommen die Gartenfreunde und kaufen, was ihnen an heimischem Grün fehlt. Der Preis ist Sache des Käufers. In diesem Jahr sammelte der Stadtverband für den Tierpark-Förderverein. „Wir stehen für die gleiche Sache, nämlich die Umwelt, ein“, betont Klaus Schmidt. Schon kurz nach der Eröffnung ihres Standes gegen 9 Uhr waren die beliebtesten Pflanzen schon vergriffen, gegen 12 Uhr fegten die Kleingärtner bereits die letzten Reste Erde zusammen. Vor allem die Kräuter seien gefragt gewesen, sagt der Verbandsvorsitzende. Weil das Frühjahr sich allerdings noch nicht von seiner besten Seite gezeigt hätte, sein sie nicht so üppig gewachsen wie erhofft.

Heike Büttner aus Hilders in der Rhön hatte ein gutes Dutzend Eigenheime mitgebracht nach Suhl. Kleine rundliche Behausungen und schlanke, hohe. Einziehen sollen dort die Gartenvögel. „Mein Mann schneidet das Holz, tackert es und ich bemale es dann“, sagt sie. Später wird alles lackiert und mit einem Blechdach versehen. Damit ist das neue Zuhause geschützt. Beim Besuch in einer Zimmerer entdecke die Hobbybastlerin ein Vogelhaus aus Holz. So sei ihr die Idee zu ihren Exemplaren gekommen, die am Samstag an die neuen Besitzer übergingen.

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