Suhl - An nichts ist das, was Stadtumbau sein soll, deutlicher zu erkennen als an den Abrissbaggern. Die Stadt verliert Jahr für Jahr Einwohner, schrumpft und hat sich mit dem Stadtentwicklungskonzept (ISEK) selbst verordnet, die Mitte zu stärken, das Stadtgefüge kompakt zu gestalten und sich von Suhl-Nord als Wohngebiet zu verabschieden. Jährlich werden einige Hundert Wohnungen - vor allem mit den Plattenbauten, mit den Suhl überdurchschnittlich gesegnet ist - abgerissen und vom Markt genommen. Dazu zwingen Leerstand sowie die Aussicht auf Entlastung von Altschulden, die an den Abriss von den mit Schulden belasteten Wohnraum gekoppelt ist. Diese Schulden sind es vor allem, die das kommunale Wohnungsunternehmen GeWo seit Jahren in finanzielle Notlagen bringt, sodass sie 2009 nur knapp an der Insolvenz vorbeischrammen konnte, weil die Stadt 21,4 Millionen Euro Schuldenlast auf ihre Kappe genommen hat. Der Abriss ging und geht weiter. Ebenso die demografische Entwicklung, die von Abwanderung, weiteren Einwohnerverlusten spricht und von einer älter werdenden Bevölkerung. Aber für Sanierungen oder gar Neubau fehlte die Luft. Und damit für das, was der Stadtumbau, der mehr als Abriss sein muss, wirklich meint.