Suhl - An vielen Objekten hat der Suhler Dieter Jäger in den vielen Jahren seiner Berufstätigkeit als Bauarbeiter und Bauleiter mit gearbeitet. Viel hat sich während der vergangenen 50 Jahre auf den Baustellen geändert, vor allem mit dem Einzug moderner Bautechnik. Davon konnten Jäger und seine Mit-Lehrlinge Mitte der 1960er-Jahre im WBK (Wohnungsbaukombinat) Suhl nur träumen. "Die Schaufel war damals unser wichtigstes Arbeitsgerät", erinnert sich der einstige Betonbauer-Lehrling. Fertigbeton wie heute gab es nicht. "Wir haben alles unter Anleitung der Lehrmeister auf der Baustelle von Hand gemischt." Seine erste große Baustelle war das Centrum Warenhaus in Suhl. Die Lehrlinge waren dort unter anderem für den Tiefbau der Luftschleieranlage unmittelbar unter dem künftigen Eingangsbereich eingesetzt. Von dort aus wurde im Winter ständig warme und im Sommer kühle Luft über Gitterroste nach oben geblasen, um im Warenhaus trotz geöffneter Türen eine relativ konstante Temperatur zu haben. Noch heute erinnert sich Dieter Jäger an diese ganz besondere Baustelle, wie er sagt. "Dort arbeiteten so viele Leute zusammen, das habe ich später nie wieder so erlebt." Die Handarbeit dominierte. Zwar gab es einfache Betonmischer oder Kräne, doch sei das mit der heutigen Bautechnik nicht zu vergleichen. Gut erinnert sich Jäger noch an den Betonmischer, der über der Baugrube für das Fundament stand. Über angehängte Holzrutschen wurde der Beton in die Stahlbewehrung gekippt und musste dort verteilt werden. Der Zusammenhalt sei ihm besonders in Erinnerung geblieben. "Es war trotz der enormen körperlichen Belastung eine sehr schöne Zeit." Das Richtfest am 12. Juli 1968 wurde ausgiebig gefeiert. "Das war für alle Beteiligten ein ganz besonderer Tag."