Suhl/Zella-Mehlis - Irmgard Steittmann kann es irgendwie selbst nicht glauben: Sie feiert ihren 100. Geburtstag. Da ist etwas Ungläubigkeit in ihren wachen Augen ob der Länge ihres Lebens, in dem es die guten Zeiten genauso gab wie die schlechten. Geboren am 11. September 1920 in Neustadt, quasi direkt auf dem Rennsteig, war sie die Erstgeborene der insgesamt sechs Kinder der Familie Holzhey. Zwei ihrer vier Brüder sind im Krieg geblieben, einer starb später an einer Lungenkrankheit, der vierte ging mit nur neun Jahren aus den Leben - er litt an Leukämie. Blieb ihre Schwester. Die verlor sie kurz nach der Wiedervereinigung. Während Irmgard Steittmann all das erzählt, füllt sich ihr Blick mit Trauer. "Meine Brüder sind viel zu früh und im besten Alter gestorben."