Benshausen - Nebel, fieser Nieselregen und vier Grad Plus - ein Tag, um sich mit guter Laune auf den Jahreswechsel einzustimmen sieht anders aus. Auf der Benshäuser Hauptstraße zischen die Autos vorbei. Nur wenige Menschen sind auf den Beinen. Dick eingepackt, mit Mütze, Schirm und hochgeschlagenem Kragen erledigen sie im Einkaufsmarkt und beim Bäcker letzte Besorgungen für die Silvesterparty. Vor einem Haus stehen eine Frau und zwei Männer und erzählen. Die Frau wünscht schnell einen guten Rutsch und verabschiedet sich lieber als "die Presse" dazukommt und nach dem Befinden am letzten Tag als echte Benshäuser fragt. Gut sei das, sagen die Männer, die sich als Herr Kohl und Herr Becher vorstellen. "Mit Zella-Mehlis haben wir uns schon immer gut vertragen und auch gut zusammengearbeitet. Und unsere Arbeitsplätze bleiben erhalten. Das ist das Wichtigste." Beide arbeiten im Benshäuser Bauhof und finden: "Zella-Mehlis ist die beste Lösung." So sehen das auch Christiane und Patrick Baumbach, die mit ihrem Nachwuchs zum Einkaufen gehen. "Es ist das beste, was uns passieren konnte." Dass die Eigenständigkeit nicht ewig Bestand haben könne, sei klar. "Benshausen wird von diesem Schritt profitieren. Ein Nachteil wird es nicht sein", meint die junge Familie, die sich in Benshausen wohl fühlt. "Es gibt ja hier alles was man braucht, einschließlich Kindergarten. Wir hoffen, dass es so bleibt", sagen sie, bevor sie weiter durch den Nieselregen marschieren. Naja, manchmal hätten die Zella-Mehliser schon aus Benshausen runtergeschaut, meint Peter Kämpf. Auch er will schnell in den Tegut, um noch ein paar Dinge für die abendliche Party mit Freunden einzukaufen. "Aber gut verstanden haben wir uns eigentlich immer. Da gibt‘s ja viele Bindungen. Ich bin dort zur Schule gegangen; habe 15 Jahre dort gearbeitet." Er sei deshalb guter Dinge, "dass es funktionieren wird", sagt er.