Suhl - Er hat eine ziemlich rote Karriere hinter sich, steht links, aber mit Sozialromantik hat er nicht all zu viel am Hut. "Wir können das Soziale nicht über das ökonomisch Machbare stellen", sagt Holger Auerswald mit dem Pragmatismus, der ihm auch in den eigenen Reihen gestandener Genossinnen und Genossen wie auch in der Stadtratsfraktion, der er vorsteht, mitunter Kritik einbringt. So ist im Stadtrat schon hin und wieder zu beobachten, dass er mit Stadtratskollegen anderer Fraktionen gegen seine Fraktion stimmt. Oder sie gegen ihn. Er sieht's mit einer gewissen Gelassenheit und vor dem Hintergrund, "dass sich die Linke als fragende und gestaltende Kraft in der Stadt etabliert hat, die streitet und auch stolpert". So streut er auch Provokationen in die eigenen Reihen wie diese: "Warum brauchen wir Parteiprogramme? Nehmen wir die zehn Gebote und fangen endlich an, sie zu leben."