Suhl - Als käme er geradewegs von der Straße steht er da, als wüsste er nicht richtig, ob er wirklich da stehen sollte. Auf der Bühne im Kultkeller "Vampir". Sneakers, Sweatshirt, uncoole Brille und überhaupt - der Typ wirkt wie der Nachbarjunge von nebenan. Nils Heinrich also - das Abendprogramm am Freitag für jene, die ihre Woche nicht vorm Fernseher und auch nicht zu irischen Folk-Klängen zuckend ausklingen lassen wollen. "Ach, komm!", so der Titel dessen, was er auf die Bühne bringen will bei einer ersten Suhl-Visite. Er sei ja sonst eher in kleinen Städten unterwegs, aber Suhl sei für ihn "was Großes", kokettiert der Wahl-Berliner, der seine Wurzeln in Sangerhausen hat. Nun ja, wenn er Suhls Größe auf die verkehrstechnischen Möglichkeiten und Anbindungen bezieht, dann hat er recht, der Nils Heinrich, der meint, auf Bus sowie Bahn angewiesen zu sein. Da kommt er ganz gut nach Suhl. Und offensichtlich auch gern. Schließlich will er einen schönen Abend haben. Und den bekommt er mit dem Publikum, das das gleiche will.