Interessante Weggefährten
Zum Beispiel ist da die junge Frau, mit der Fritz einige Tage lang den Weg teilte: "Sie kam aus Paris und ist bis Tallin mit dem Rad gefahren. Jetzt ist sie schon in Peking. Über Sankt Petersburg fuhr sie mit der Bahn weiter nach Moskau, nahm dort die Transsibirische Eisenbahn bis in die chinesische Hauptstadt. Mit Bus und Fähre geht es für sie weiter nach Bali. Von dort will sie mit einem Schiff nach Australien und schließlich mit dem Flugzeug weiter nach Südafrika. Als ob das noch nicht genug wäre: Von Südafrika fliegt sie dann nach Patagonien, um fast vom Kap Horn aus mit dem Motorrad hinauf bis nach Montreal in Kanada zu fahren - Wahnsinn. Und das mit gerade mal 24 Jahren."
Aber noch mehr beeindruckte ihn ein älterer Herr, den er an der Donau kennenlernte: "Er kam aus Amerika und war stolze 81 Jahre alt. Gereist ist er mit einem Koffer, in dem er abends sein Klapprad verstaute und den er tagsüber als Anhänger hinterm Fahrrad hatte." Die Tour des Seniors ging entlang der Donau, mit Budapest als Ziel. "Es imponierte mir, dass man das auch in so einem Alter noch machen kann."
In diesen Tagen ist Fritz noch immer unterwegs. Gerade radelt er durch Baden-Württemberg, entlang am Rhein, durch Frankreich zurück in seine Schweizer Wahlheimat.
30 Pfund Gewicht hat er in den zurückliegenden Wochen verloren. Was bleibt am Ende von so einer Tour, nach der er weit mehr als 8000 Kilometer Europa in den Beinen und neue Erfahrungen im Kopf hat? - "Es hat riesigen Spaß gemacht. Alles. Land und Leute. Und das Experiment dick-dünn war ein schöner Nebeneffekt. Ich habe regelrecht zusehen können, wie die Pfunde gepurzelt sind."