Sturm in Suhl und Zella-Mehlis Turbulente Tage für Feuerwehren

Zwei Orkantiefs, die innerhalb von drei Tagen über Thüringen hinwegzogen, bescherten den Feuerwehren in Suhl und Zella-Mehlis reichlich Arbeit. Insbesondere umgestürzte Bäume hielten die Einsatzkräfte bis in den Samstagnachmittag, als das zweite Orkantief Zeynep, durchgezogen war, auf Trapp.

 
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Suhl/Zella-Mehlis - Kaum war das erste Orkantief Ylenia am Donnerstagnachmittag abgezogen, bereiteten sich die Feuerwehren auch in Suhl und Zella-Mehlis auf das zweite angekündigte Orkantief namens Zeynep vor. Dieses zog in der Nacht von Freitag auf Samstag über Südthüringen hinweg und hinterließ einige Schäden. Dies vor allem erneut in Form umgestürzter Bäume und herabgebrochener Äste.

So mussten die Feuerwehren der Stadt Suhl von Freitagabend bis Samstagabend zu insgesamt 26 Einsätzen ausrücken, wie Feuerwehrsprecher Daniel Wiegmann am Samstagabend gegenüber unserer Zeitung bilanziert. Beim ersten Sturm Mitte der Woche waren es 28 Einsätze.

Besonders am späten Freitagabend konzentrierten sich die Einsätze und wurde die Hilfe der Feuerwehrleute verstärkt gebraucht. „Überall im Stadtgebiet waren Bäume umgestürzt und Äste abgebrochen, die auf Straßen udn Wegen lagen“, so Wiegmann. Verletzt wurde dabei wie schon beim ersten Sturm niemand. Auch die Sachschäden blieben übersichtlich. Schwerpunkte waren die Ortsteile am Rennsteig wie Schmiedefeld und Gehlberg und die Straße zur Schmücke. Aber auch auf der Ortsverbindungsstraße zwischen Dietzhausen und Schmeheim galt es etliche Bäume zu beseitigen. Auch die Notzufahrten zur Autobahn mussten wieder befahrbar gemacht werden. „Unsere Motorsägen sind jedenfalls den ganzen Samstag über nicht kalt geworden“, stellt Wiegmann fest. Neben der Berufsfeuerwehr waren nahezu alle Freiwilligen Feuerwehren der Stadt im Einsatz.

Dazu kam am Samstag die Hiobsbotschaft von der ehemaligen Mülldeponie in Goldlauter: Beide Pumpen der Sickerwasseranlage ausgefallen! Das nach massiver Schneeschmelze und Regen randvoll gefüllte Becken droht überzulaufen! Die Berufsfeuerwehr baute daraufhin eine provisorische Schlauchstrecke bis zum Kanaleinlauf in der Zellaer Straße auf, um das belastete Wasser aus dem Sickerwasserbecken dort einzuleiten, der Kläranlage zuzuführen und ein unkontrolliertes Überlaufen im Wasserschutzgebiet zu verhindern. Am Nachmittag bis in die Nacht zum Sonntag hinein übernahm die Feuerwehr Goldlauter-Heidersbach diese Aufgabe, die auch am Sonntag noch anstehen wird.

„Hinter uns liegen anstrengende, hochintensive 72 Stunden mit einer Vielzahl an Einsätzen“, blickt Wiegmann zurück. Er hofft wie viele seiner Kollegen und Kameraden auf einen ruhigeren Sonntag.

Baumsturz im Wohngebiet

Den wünscht sich auch die Stützpunktfeuerwehr Zella-Mehlis. Sie musste von Freitagabend bis Samstagnachmittag insgesamt zehn witterungsbedingte Einsätze abarbeiten. Erneut galt es Baumsperren auf den Straßen Richtung Viernau, Schwarza und über den Schwarzen Kopf Richtung Albrechts zu beseitigen, was von den Einsatzkräften aus Benshausen übernommen wurde. Auch im Stadtgebiet Zella-Mehlis gab es vereinzelt umgestürzte Bäume, wie etwa im Wohngebiet Rodebach oder im Kühlen Grund. Auch musten wieder absturzgefährdete Teile von Gebäuden gesichert werden. Nachdem sich eine große Plane in einem Fanggitter des Heinrichsbachs verfangen hatte kam es dort zu einem Wasserstau, de von den Einsatzkräften beseitigt wurde. Größere Schäden blieben glücklicherweise auch nach dem zweiten Sturm in Zella-Mehlis aus.

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