Der Neptun ist als bläuliche Murmel sichtbar
Der sonnenfernste Planet Neptun im Sternbild Wassermann kommt in der Nacht vom 16. auf 17. September in Oppositionsstellung zur Sonne. Er ist dreißig Mal weiter als die Erde von der Sonne entfernt. Um einmal um die Sonne zu laufen, benötigt er 165 Jahre. Wegen seiner großen Entfernung ist er so lichtschwach, dass er nur mit einem Fernglas oder Teleskop gesehen werden kann. Am Tag der Opposition trennen Neptun 4325 Millionen Kilometer von der Erde. Dies entspricht einer Lichtlaufzeit von gut vier Stunden. Im Fernrohr zeigt sich Neptun als winzige bläuliche Murmel.
In der Nacht vom 14. auf den 15. September wird der grünliche Planet Uranus in der Zeit von 23 Uhr bis 0.30 Uhr vom abnehmenden Mond bedeckt. Die genauen Zeiten sind ortsabhängig. Auch dieses Ereignis ist nur mit einem Teleskop zu verfolgen.
Vollmond tritt am 10. September um 11.59 Uhr im Sternbild Wassermann ein. Schon am 7. September kommt der Mond mit 364 492 Kilometer in Erdnähe, während ihn am 19. September in Erdferne 404 555 Kilometer von uns trennen. Neumond wird am 25. September kurz vor Mitternacht erreicht.
Ein Blick zum Abendhimmel zeigt: Der Himmelswagen ist nach Nordwesten herabgesunken, das Himmels-W, die Kassiopeia, aber ist im Nordosten aufgestiegen. Das Sommerdreieck mit Wega, Deneb und Atair hat sich inzwischen deutlich nach Westen verschoben. Wega ist der helle Hauptstern der Leier, die durch einen kleinen aber gut erkennbaren Sternenrhombus dargestellt wird. Zwischen den beiden von der Wega abgelegenen Sternen sieht man im Fernglas ein kleines, rundliches Lichtfleckchen, das sich im Teleskop als Ringlein entpuppt. Hier hat ein alternder Stern seine äußere Gashülle abgestoßen, die sich immer weiter ins Weltall ausdehnt. Übrig geblieben ist der extrem heiße Sternenkern. Seine starke Ultraviolett-Strahlung regt den Ringnebel zum Leuchten an. Wir empfangen heute das Licht, das dieses Sternengebilde vor 2200 Jahren ausgesandt hat.
Herbststernbilder tauchen im Osten auf
Deneb ist der Hauptstern des Schwans. Mit 2500 Lichtjahren ist er der fernste Stern erster Größenklasse. Das Sternbild Schwan mit dem beeindruckenden Sternenhintergrund der Milchstraße steht nun fast im Scheitelpunkt oder Zenit.
Am Osthimmel hat der Aufmarsch der Herbststernbilder begonnen. Allen voran geht das Sternenquadrat des Pegasus, auch als Herbstviereck bekannt. Der Pegasus ist das Leitsternbild des Herbstes. An der Nordostecke des Herbstviereckes hängt die Sternenkette der Andromeda. Die unglückliche Prinzessin Andromeda wird in der griechischen Mythologie von Held Perseus in letzter Minute gerettet, bevor sie das Meeresungeheuer Ketos verschlingen kann. Auch der Perseus und Ketos, lateinisch Cetus, sind als Sternbilder am Herbsthimmel vertreten. Im Deutschen wird der Cetus auch als Walfisch bezeichnet.
Im Sternbild Andromeda kann man bei sehr dunklem Himmel und klarer Luft die Andromedagalaxie als längliches Lichtfleckchen erkennen. Sie ist unsere Nachbarmilchstraße. Ihre mehr als 400 Milliarden Sonnen sind 2,5 Millionen Lichtjahre entfernt.
Die Sonne wechselt am 17. September in den frühen Morgenstunden vom Sternbild Löwe in das der Jungfrau. Am 23. September überschreitet sie exakt um 3.04 Uhr den Himmelsäquator in südlicher Richtung, das Herbstäquinoktium ist erreicht. Tag- und Nachtbogen der Sonne sind an diesem Tag gleich groß. Mit der Herbst-Tagundnachtgleiche beginnt das Winterhalbjahr. Der Herbstpunkt markiert den Anfang des Tierkreiszeichens Waage.